Latin-Rap

Bad Bunny, ein Phänomen: Wer ist der meistgestreamte Musiker?

Bad Bunny im Oktober bei seiner "World's Hottest Tour".
Bad Bunny im Oktober bei seiner "World's Hottest Tour".REUTERS
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Was macht den Puerto Ricaner mit dem Faible für Wrestling und manikürte Fingernägel so besonders? 2022 war offenbar sein Jahr.

Kaum jemand schreibt über Bad Bunny, ohne darauf zu verweisen: Vor nicht allzu langer Zeit war der meistgestreamte Musiker der Welt noch Einpacker in einem Supermarkt. Das machte er übrigens, um sich sein Kommunikationsstudium zu finanzieren. Ganz so weit unten startete er also nicht, aber ganz nach oben kam er jedenfalls. Der Puerto Ricaner, geboren 1994 und mit dem bürgerlichen Namen Benito Antonio Martínez Ocasio ausgestattet, hatte angeblich schon immer den Traum, Sänger zu werden.

Lange dauerte es nicht bis zum großen Erfolg. 2017 unterschrieb er seinen ersten Plattenvertrag, ab dann ging es steil bergauf. In die globalen Jahrescharts der meistgestreamten Künstler auf Spotify kam er schon 2020. Und 2021 auf den ersten Platz. Was ihm heuer wieder gelang. Was macht Bad Bunny besonders? Er will wandelbar sein, mischt alle Stile Lateinamerikas mit Rap, Hip-Hop, House und europäischer Dancemusic, dazu kommt seine schwere, sonore Stimme. Als Geheimnis seines Sounds gilt eine wahrhaft simple Taktik: Bad Bunny verwendet bewusst billige Mikrofone.

Bad Bunny bei einer Filmpremiere im Sommer.
Bad Bunny bei einer Filmpremiere im Sommer.(c) IMAGO/ZUMA Wire (IMAGO/Billy Bennight)

Das Jahr 2022 lief jedenfalls besonders gut für ihn: Die Grammy-Jury nominierte ihn gleich achtmal, sein Album „Un Verano Sin Ti“ ist als erstes spanischsprachiges in der Hauptkategorie Album des Jahres dabei. Auch der New Yorker Podcast „Switched On Pop" ruft ihn als „Gewinner des Jahres" aus.

Rap und Wrestling, aber makellose Fingernägel

In rund einem Jahr soll er dann auch zum Marvel-Held werden. Nachdem er erst 2021 sein Schauspieldebüt in der dritten Staffel der Netflix-Serie „Narcos: Mexico" gegeben hatte, soll er als nächstes der erste lateinamerikanische Marvel-Held mit einem eigenen Kinofilm werden. Und als Wrestler El Muerto für volle Kinokassen sorgen, wie man annehmen kann.

Im Rap oder Wrestling (es ist eins von Bad Bunnys Faibles) bekannte Männlichkeitsklischees fordert er allerdings heraus: Auf dem Cover der amerikanischen „Harper’s Bazaar“ etwa trug er einen Rock und Perlen in den Ohren. Auf Instagram sieht man  makellos manikürte, bunt bemalten Fingernägel. Und Bad Bunny spricht öffentlich über seine Depression. 

(c) IMAGO/MediaPunch (IMAGO/RW)

(rovi)

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