Sturm auf Kapitol

US-Republikaner träumten von „Kriegsrecht“ am 6. Jänner 2021

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US-REP.-MARJORIE-TAYLOR-GREENE-SPEAKS-TO-THE-MEDIA-ON-THE-PROTEC(c) APA/AFP/GETTY IMAGES/Drew Angerer (Drew Angerer)
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Neu veröffentlichte SMS des Stabschefs von Donald Trump, Mark Meadows, zeichnen das Bild einer Gruppierung, die mit allen Mitteln an der Macht bleiben wollte.

New York/Washington, D. C. „Mark, wenn wir Trump verlieren, verlieren wir unsere Republik. Kämpfe bis zum Letzten. Wir sind mit dir hier unten in Texas und weigern uns, unter einer korrupten marxistischen Diktatur zu leben. Freiheit!“ Es ist eine jener SMS, die Mark Meadows, damals Stabschef im Weißen Haus, am Tag der Präsidentschaftswahl 2020 erhält – als klar wird, dass Donald Trumps Wiederwahl unwahrscheinlich ist. In diesem Fall meldete sich Brian Babin bei Meadows; ein republikanischer Abgeordneter aus Texas. Über die nächsten Wochen wurde Meadows so etwas wie der Dreh- und Angelpunkt für republikanische Player, die alle am Wahlergebnis rütteln wollten. Die SMS zeigen eine Mischung aus Verschwörungstheorien und kreativer Rechtstheorie.

Die Nachrichten seien der definitive Echtzeit-Beweis einer Verschwörung, eine US-amerikanische Wahl aufheben zu lassen, schreiben die Journalisten, die die SMS-Chats auf dem liberalen Washingtoner Blog „Talkings Points Memo“ veröffentlicht haben. Das Material: 2319 SMS, die Meadows vor einem Jahr an den Untersuchungsausschuss im Repräsentantenhaus weitergeleitet hatte – ehe er juristisch dagegen vorzugehen begann: Die verlangten Unterlagen deckten ein zu breites Feld ab. Mitarbeiter des Ausschusses nannten die SMS jedenfalls die „Kronjuwelen“ im Fall Sturm aufs Kapitol. In mehr als 450 der Nachrichten tauschte sich Meadows mit insgesamt 34 republikanischen Kongressabgeordneten aus.

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