Die EZB erhöht die Zinsen erneut um 0,5 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. 2023 werden weitere Steigerungen bei den Zinsen folgen, so EZB-Chefin Lagarde.
Wien. Die konkrete Zinsentscheidung war am Donnerstagnachmittag keine Überraschung mehr. Wie von den Finanzmärkten erwartet, erhöhte die EZB die Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Nach zwei Zinserhöhungen um ein Dreiviertelprozent im September und Oktober steigt die Zentralbank bei ihrem Anti-Inflationskurs somit wieder etwas auf die Bremse. Grund dafür ist die mutmaßliche Trendwende bei der Inflation in der Eurozone. So stiegen die Preise im November um zehn Prozent, nachdem sie im Oktober noch um 10,6 Prozent zugelegt hatten. Laut Ökonomen könnte der Höhepunkt der aktuellen Inflationswelle bereits überschritten sein.
Bis das Ziel der EZB, einer Teuerung von zwei Prozent, erreicht ist, wird allerdings noch viel Zeit vergehen – und eine Reihe an weiteren Zinserhöhungen notwendig sein, so EZB-Präsidentin Lagarde nach der Zinssitzung. „Wir erwarten, dass wir weiter anheben müssen. Diese Anhebungen werden signifikant und konstant sein, bis wir ein Zinsniveau erreichen, das uns nachhaltig auf das Ziel einer Inflation von zwei Prozent bringt.“ Wo dieses Niveau konkret liegen könnte, wollte Lagarde am Donnerstag nicht sagen. Sie machte in ihrer Beantwortung entsprechender Fragen jedoch klar, dass es Anhebungen um 50 Basispunkte „für eine gewisse Zeit“ geben werde. „Wir haben bereits einen großen Fortschritt gemacht, aber wir müssen noch länger gehen“, so die Französin.