Kolumne

Wenn schon, dann superlativ

Sprechblase
SprechblaseClemens Fabry
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Sprechblase Nr. 472. Warum Dinge groß zu denken ungeduldig macht.

Sie wird in den Anbahnungsgesprächen noch immer gestellt. Die Frage nach den persönlichen Schwächen. Und sehr häufig wird sie mit „Ungeduldig sein“ beantwortet. Und schon ist die Schwäche vermeintlich umgedeutet.

Wenn Recruiter deswegen ungeduldig werden, kann man nur sagen: „Selbst schuld.“ Sie hätten durchaus auch eine bessere Frage stellen können.

Eine andere Phrase, die (nicht nur im Recruiting) ungeduldig macht, soll hier nicht kleingeredet werden: Es geht um die Selbsteinschätzung, man pflege – Achtung, Sprechblase –, Dinge groß zu denken.

Bäm, das macht Eindruck. Heute die Vor-, morgen die Innenstadt oder so ähnlich. Doch eines vermeiden Großdenker geschickt: sich auf den Superlativ einzulassen, der doch, so möchte man denken, das Größte wäre.

Vermutlich tun sie es aus Bescheidenheit.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

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