Schauspielhaus Zürich

Elfriede Jelineks großer Sonnengesang

Die Sonne ist hier ein Mix aus Sol invictus, Roter Riesin und Ludwig XIV. (im Bild Karin Pfammatter).
Die Sonne ist hier ein Mix aus Sol invictus, Roter Riesin und Ludwig XIV. (im Bild Karin Pfammatter).Philip Frowein
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Die Nobelpreisträgerin hat eine immense Ode über eine drohende Endzeit geschrieben. Regisseur Nicolas Stemann hat aus „Sonne, los jetzt!“ in Zürich eine packende und musikalische Uraufführung gemacht.

Hoffentlich ist es eine Falschmeldung, die am Donnerstag in Zürich verbreitet wurde. Der Mensch, diese so erfolgreich scheinende Spezies, stirbt im Jahre 2058 aus, zeitgleich mit der Kuh. Das Pferd wird es ein Jahr zuvor erwischt haben, der Rauhaardackel sollte ein Jahr länger durchhalten. Grund für das Massensterben: Wir in unserer Gier werden die hausgemachte Erderwärmung nicht in den Griff bekommen haben. Die strahlende Sonne wird uns den Rest geben. Aber das Leben geht weiter. Nach mehr als zwei Stunden schiebt sich ein blasses Wesen mit mindestens sechs Beinen über die Rampe. Es hat die Dimension eines Hausschweins und könnte eine Riesenmilbe sein.

Eine ganze Litanei ausgestorbener Arten zählte das Ensemble des Zürcher Schauspielhauses im Finale einer pausenlos unter die Haut gehenden Uraufführung im Schauspielhaus Zürich auf. Elfriede Jelineks „Sonne, los jetzt!“ wurde vom Regisseur ihres Vertrauens, dem Zürcher Co-Intendanten Nicolas Stemann, auf der Bühne im Pfauen intelligent und anschaulich inszeniert.

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