Südkorea

Der tragische Tod eines jungen Wieners in Seoul

Die Kims vor Südkoreas Botschaft in Wien: Sie wollen wissen, warum In Hong sterben musste.
Die Kims vor Südkoreas Botschaft in Wien: Sie wollen wissen, warum In Hong sterben musste. Jana Madzigon
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Der 24-jährige In Hong Kim starb bei der Halloween-Massenpanik Ende Oktober im Seouler Ausgehviertel Itaewon. Er ist das einzige österreichische Opfer. Seine Angehörigen fordern eine Entschuldigung. Und Aufklärung.

Wien. Geplant war ein fröhlicher Abend, eine lockere Tour mit Freunden durch beliebte Bars der südkoreanischen Millionenmetropole Seoul. Darüber plauderte In Hong Kim noch am Nachmittag des 29. Oktobers mit seiner älteren Schwester Nari, die daheim in Wien war. Die Geschwister telefonierten täglich, trotz der Distanz und des Zeitunterschieds. Der 24-Jährige verbrachte einige Monate in Seoul, um die Sprache seiner Eltern zu lernen. „Er wirkte gut gelaunt“, erinnert sich Nari, während sie mit den Tränen kämpft. Der Bruder habe noch gezögert, ob er wirklich den Abend im vollgepackten Ausgehviertel Itaewon mit den schmalen Gassen verbringen sollte, er war etwas klaustrophob.

Dieses Telefonat war ihr allerletztes Gespräch. Der junge Mann verlor bei der Stampede in Itaewon das Leben. In Hong ist der einzige Österreicher unter den 158 großteils sehr jungen Opfern der Massenpanik: Bis zu 100.000 Menschen besuchten an jenem Abend das Viertel, viel zu viele für die engen Straßen. Aber es wurde endlich Halloween gefeiert, erstmals wieder nach zwei Jahren Corona-Lockdown. So wurde eine vier Meter breite Gasse zur Todesfalle. Einige wurden im Stehen zerquetscht, manche stürzten auf den Boden, während andere nachrückten. Viele wurden niedergetrampelt.

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