Debütroman

"Porträt einer Ehe": Wer den Tiger streichelt . . .

In gewohnter Fabulierlust und mit historischer Detailgenauigkeit breitet Maggie O'Farrell das Leben der jungen Lucrezia de' Medici vor den Lesern aus.

„Dass ihr Mann ihren Tod will, steht ihr so klar vor Augen, als hätte sich ein dunkelgefiederter Raubvogel auf der Armlehne ihres Sessels niedergelassen.“ Dieser Satz markiert in einem Vorgriff das Ende einer Ehe, die nur ein Jahr dauern sollte. Bis es so weit ist, breitet Maggie O'Farrell in ihrem Roman „Porträt einer Ehe“ in gewohnt üppiger Fabulierlust und mit historischer Detailgenauigkeit das Leben der Lucrezia de' Medici aus, die mit 15 Jahren den 27-jährigen Alfonso II. d'Este heiraten muss.

Lucrezia, die künstlerisch hochbegabt ist und schon früh zu malen begann, ist für eine solche Ehe denkbar ungeeignet. Als Kind hat sie eine Tigerin gestreichelt, das wird zu ihrem Leitmotiv: Sie ist wagemutig und uninteressiert an höfischen Konventionen oder dynastischen Überlegungen. Das historische Vorbild lässt viel Spielraum für eine Autorin wie O'Farrell: Tatsächlich ist Lucrezias Tod mit 16 Jahren nicht aufgeklärt, überhaupt ist wenig bekannt über die florentinische Prinzessin.

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