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Leitartikel

Europa darf Irans mutige Frauen und Männer nicht im Stich lassen

Protest gegen die Hinrichtungen im Iran
Protest gegen die Hinrichtungen im IranIMAGO/NurPhoto
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Mit bizarren Schauprozessen und Hinrichtungen will das Regime in Teheran der landesweiten Protestbewegung Angst einjagen. Das muss Folgen haben.

Wer sich auflehnt gegen das unterdrückerische System, wird zum Schweigen gebracht: mit Inhaftierung, Folter – mit dem Auslöschen des Lebens. Diese brutale Methode wendet Irans Regime bereits seit seiner Machtübernahme an. In den Jahren nach der Revolution 1979 verfolgten die neuen Herrscher nicht nur Funktionäre des gestürzten Schah-Regimes. Sie begannen auch, sich ihrer Mitrevolutionäre zu entledigen, die ihre Vision eines schiitischen „Gottesstaates“ nicht teilten. Eine besonders grausame Machtdemonstration waren die Massenhinrichtungen 1988, denen Tausende Menschen zum Opfer fielen.

In ihrer Selbstherrlichkeit titulieren die Regierenden den Widerstand gegen ihre diktatorische, von Korruption und Vetternwirtschaft durchsetzte Herrschaft als „Feindschaft gegen Gott“. Unter Missbrauch dieses bizarren Vorwurfs werden in der Islamischen Republik Menschen zum Tod verurteilt und umgebracht – auch jetzt in diesen Tagen. Irans Führung will mit einer neuen Serie von Exekutionen Angst unter den Zehntausenden Demonstrantinnen und Demonstranten verbreiten, die nun seit fast 100 Tagen auf die Straße gehen. Sie will den Menschen zeigen: Wer sich uns in den Weg stellt, endet rasch am Galgen.