EU-Hintertür für Neoungarn

Die ungarische Doppelstaatsbürgerschaft schadet der EU.

Eigentlich ist die ungarische Doppelstaatsbürgerschaft ja zum Schmunzeln. Was bringt eine zweite, „symbolische“ Staatsangehörigkeit in einer Zeit, in der man bei Reisen in weiten Teilen der EU seinen Pass sowieso zu Hause lassen kann?

Andererseits: Gerade Ungarn aus Nicht-EU-Ländern wie Serbien, Kroatien und der Ukraine beantragen die Pässe wohl nicht aus rühriger Mutterlandsliebe, sondern, weil sie die Eintrittskarte in die EU sind. Das ist das wahre Problem des Gesetzes: Es höhlt die gemeinsamen Regeln der Europäischen Gemeinschaft aus. Die Neoungarn kommen durch die EU-Hintertür. Auch keine Glanzleistung zu Beginn der EU-Ratspräsidentschaft.

jutta.sommerbauer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.01.2011)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.