Fußball-WM

Selenskij bedauert Fifa-Absage an Friedensbotschaft

Der Flitzer der WM: Beim Spiel zwischen Portugal und Uruguay sendete er drei Botschaften an die Welt: In der Hand eine Regenbogenfahne, auf seinem T-Shirt den Schriftzug "Save Ukraine", und auf dessen Rückseite "Respect for Iranian Woman" (Archivbild)
Der Flitzer der WM: Beim Spiel zwischen Portugal und Uruguay sendete er drei Botschaften an die Welt: In der Hand eine Regenbogenfahne, auf seinem T-Shirt den Schriftzug "Save Ukraine", und auf dessen Rückseite "Respect for Iranian Woman" (Archivbild)IMAGO/Moritz Müller
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Der Weltverband dementiert, eine Anfrage aus der Ukraine erhalten zu haben. Beim Finale haben Pussy-Riot-Aktivisten versucht, für eine Protestaktion auf das Spielfeld zu gelangen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hat bedauert, dass der Fußball-Weltverband Fifa eine Bitte um eine Friedensbotschaft vor dem Finale der WM in Katar abgelehnt hat. "Dennoch: Obwohl die Fifa verhinderte, dass dieser Aufruf vor dem Endspiel in Katar im Stadion gezeigt wurde, vernahm die Welt unsere Botschaft", sagte Selenskij am Sonntagabend in seiner täglichen Videobotschaft. Der Weltverband hatte dementiert, eine Anfrage aus der Ukraine erhalten zu haben.

Das Endspiel zwischen Frankreich und Argentinien sei ein emotionales Finale gewesen, sagte Selenskij. Sinn des Fußballs sei schließlich, dass jeder gewinnen könne. "Aber der Wettbewerb wird auf dem Spielfeld ausgetragen, nicht auf dem Schlachtfeld", sagte Selenskij. "Und das Schlimmste, was passieren kann, ist eine Rote Karte, kein roter Knopf. Wenn Menschen durch Fußball vereint sind, sind Menschen durch Frieden vereint."

Pussy-Riot-Aktivisten im Stadion

Aktivisten der russischen Punk-Gruppe Pussy Riot haben unterdessen während des Finales in Katar versucht, für eine Protestaktion auf das Spielfeld zu gelangen. Wie auf einem Video zu sehen ist, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hinderten Sicherheitskräfte die Personen am Sonntag im Lusail Stadium oberhalb der argentinischen Auswechselbank an ihrem Vorhaben, anschließend wurden die Personen offenbar abgeführt.

Pussy Riot wollte die Weltöffentlichkeit laut einer Mitteilung an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine erinnern, auf das Schicksal des in Russland inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny hinweisen und auch auf die schwierige Lage der Frauen im Iran aufmerksam machen.

Ein ähnliches Vorhaben war ihnen bei der Endrunde in Katar zuvor bereits gelungen. Auf der Tribüne bei der Begegnung zwischen dem Iran und der USA hatte Pussy Riot für Frauenrechte im Iran protestiert. Sie trugen im Stadion in Doha T-Shirts mit der Aufschrift "Woman Life Freedom" ("Frau Leben Freiheit") und dem Logo des iranischen Fußballverbands. Einige von ihnen hatten zudem bunte Sturmhauben auf dem Kopf, wie auf Bildern zu sehen war.

Während des WM-Endspiels 2018 in Russland waren vier Aktivisten von Pussy Riot in Polizeiuniformen auf den Rasen gelaufen, ein Moskauer Gericht hatte dafür 15 Tage Arrest verhängt.

(APA/dpa)

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