Dossier

Zeichnen, frieren, zocken: Bereit für die Therapie?

Ein Streifzug von Sigmund Freud bis Physio erwartet Sie im Dossier.
Ein Streifzug von Sigmund Freud bis Physio erwartet Sie im Dossier.(c) Marin Goleminov
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Viele wollen sie, viele brauchen sie, manche brechen sie wieder ab: die Therapie. Heute wird für die Gesundheit gefroren, gezeichnet oder auf Virtual Reality gesetzt. Und damit nicht genug: ein Streifzug von Sigmund Freud bis Physio.(Eine Kooperation mit der FH Wien WKW)

„Ich gehe zur Therapie.” Ein Satz, der sitzt. Noch immer gilt sie als Tabu, löst häufig ein Gefühl von Scham aus. Dabei gibt es die Psychotherapie bereits seit rund 150 Jahren. Mittlerweile sollte also klar sein: Therapie ist kein Laster, kein Fehler und schon gar kein Zeichen körperlicher oder geistiger Schwäche. Wer sich zu ihr aufrafft, zeigt vor allem eines: Stärke und Mut zur Veränderung. 

Gewandelt hat sich auch die Therapie selbst: Längst nicht mehr gibt es nur das “rote Sofa”, auf dem Patientinnen und Patienten Sigmund Freud von ihren Problemen berichteten. Heute gibt es neben der Gesprächstherapie auch die Möglichkeit, sich Ängste von der Seele zu zeichnen, oder Depressionen mit Hilfe von Apps zu lindern. Und freilich heilt Therapie auch mehr als mentale Leiden: Mit der Physiotherapie lassen sich körperliche Schmerzen und Verletzungen behandeln - ohne sich zwingend unters Messer legen zu müssen. 

Therapie kann auch einsetzen, bevor Belastungen auftreten: Mit Atemübungen und gezielter Kältetherapie lässt sich das Immunsystem stärken und die Konzentration schärfen. Selbst Videospiele können von einem Teil des Problems zu einem Teil der Lösung werden, etwa in der Traumatherapie. All diese Hilfsangebote setzen voraus, dass Geld vorhanden ist. Zwar gibt es so viele Facetten von Therapie wie es Krankheiten gibt, Kassenplätze sind aber nach wie vor Mangelware. Auch die Gender-Frage wartet vielfach noch auf eine adäquate Antwort. 

Dieses Dossier ist vielfältig – genau wie die Therapie. Es erzählt Geschichten, die anderswo wenig Gehör finden. Es zeigt, welche Wunden sie heilen, welche Narben sie verblassen und welche Türen sie öffnen kann. Wir zeigen, dass Therapie weit mehr sein kann als Couch oder Coach. Sind Sie bereit?

Das Dossier ist im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Institut für Journalismus und Medienmanagement der FH Wien der WKW (Träger: Wirtschaftskammer Wien und der Fonds der Wiener Kaufmannschaft) entstanden. Dabei haben folgende Studierende mitgearbeitet: Lisa Eckerstorfer, Hannah Felsberger, Philipp Glaser, Johannes Halla, Maximilian Hatzl, Michael Marsoner, Hannah Purner, Caroline Schluge, Jasmin Sucher und David Ulrich.


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