Jahresrückblick

Die neue Arbeitsrealität der Jungen

Viele Unternehmen waren dieses Jahr mit der entscheidenden Frage konfrontiert, wie es gelingt, Talente zu finden und zu halten. Die steigenden Anforderungen der Jungen - dazu zählen flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Möglichkeiten - haben veranlasst, viele Arbeitgebende vor den Kopf zu stoßen.

Die Gruppe der heute 25- bis 45-Jährigen ist die größte Gruppe auf dem Arbeitsmarkt. Von rund 3,5 Millionen erwerbstätigen Menschen in Österreich entfallen mehr als zwei Millionen auf das Alterssegment der Millennials, oft auch als Generation Y bezeichnet. Es gilt, ihren Vorstellungen von New Work gerecht zu werden.

So ist New Work also kein Buzzword mehr, sondern mittlerweile zum Maßstab für Unternehmen geworden, um sich neu aufzustellen. Auch das Verständnis von Arbeit befindet sich - unter anderem durch den Einfluss von Digitalisierung, Krisen und Personalmangel - in einem Wandel.

Dabei spielt auch die viel zitierte Work-Life-Balance, also eine Ausgeglichenheit zwischen Berufs- und Privatleben, eine wesentliche Bedeutung. Insgesamt steigt die Erwartungshaltung gegenüber den zukünftigen Arbeitgebern: Es reiche nicht mehr, flexible Arbeitszeiten anzubieten, sondern auch das Einkommen müsse binnen kurzer Zeit steigen. Damit nicht genug, haben die Arbeitsaufgaben darüber hinaus vielfältig und das Umfeld freundlich zu sein. Demnach müssen Unternehmen immer mehr bieten, um Mitarbeitende anzusprechen und motiviert zu halten.

Großes Gehalt für geringe Arbeitszeit

Zusammengefasst lässt daraus schließen, dass sich Firmen in kurzer Zeit neue Ansätze einfallen lassen müssen, um attraktiv zu bleiben. Apropos, kurze Zeit: Auch die Rufe nach verkürzten Arbeitszeiten werden immer lauter. Die Vier-Tage-Woche wurde dieses Jahr erstmals in Österreich (zumeist in Form von Pilotprojekten) eingeführt. Dabei steige die Arbeitszufriedenheit und die gesundheitlichen Beschwerden würden sinken. Auf Wunsch der Mitarbeitenden sind anstelle der Vier-Tage-Woche auch andere Zeitmodelle – wie beispielsweise ein freier Tag alle zwei Wochen – vorstellbar. Zu koordinieren sei das durch direkte Absprache innerhalb der Teams. 

Im internationalen Vergleich ist das keine Neuerscheinung mehr, starten diesen Sommer in Großbritannien 70 Unternehmen und mehr als 3.300 Arbeiter und Angestellte den weltweit größten Versuch, die Arbeitswelt mit einer Vier-Tage-Woche zu reformieren. Es bleibe jedoch noch abzuwarten, ob das Konzept erfolgreich gewesen ist.

Was 2022 wichtig war

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