Gesundheit

„Wenn es uns selbst kaputt macht?“: Hausärzte am absoluten Limit

Hausärztin Katharina Mraz im Wartezimmer ihrer Kassenordination in Wien-Favoriten.Die Presse/Clemens Fabry
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Fordernde Patienten, für deren Anliegen im Alltag nicht ausreichend Zeit bleibt, ständige Erreichbarkeit und kaum Wertschätzung seitens Kollegen – der Hilferuf der Allgemeinmediziner wird lauter.

Es sind Zeilen, die keinen Zweifel daran lassen, wie groß der Frust, die Erschöpfung und teilweise auch die Verzweiflung unter vielen Hausärzten in Wien sind. Sie habe gerade in „Doktor in Wien“ geblättert, schreibt Katharina Mraz in einem geschlossenen Internetforum für Allgemeinmediziner. Die 43-Jährige betreibt eine Ordination in Favoriten mit 20 Wochenstunden Parteienverkehr, die tatsächliche Arbeitszeit beträgt wegen Hausbesuchen und administrativen Tätigkeiten wie etwa der Durchsicht von Befunden zwei bis dreimal so viel. „Doktor in Wien“ ist ein offizielles Organ der Standesvertretung aller Wiener Ärzte.

„Aus Neugierde habe ich die Kollegen gegoogelt, die jetzt eine Ordination für Allgemeinmedizin eröffnet haben“, schreibt sie weiter. Sie habe keinen einzigen mit Kassenvertrag gefunden. Den Grund dafür sieht sie unter anderem in der schlechten Honorierung. „Wie soll das weitergehen? Ich war letzte Woche krank, das bin ich selten, aber jetzt hat es mich auch einmal erwischt. Ich hatte das Gefühl, den Patientenansturm nicht mehr bewältigen zu können. So viel Arbeit. So viele Patienten – viel Routine, aber halt auch ernsthafte Probleme, die man dann meist zwischen Tür und Angel rausfiltern muss.“

„Patienten sind nicht schuld“


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