Niederösterreich

Ehepaar erschwindelt 213.000 Euro von Staat, AMS und Haushaltsversicherung

Die 28-Jährige und ihr um ein Jahr älterer Partner sollen sich im August in die Türkei abgesetzt haben. Ihnen werden insgesamt 34 Straftaten zugeordnet.

In Niederösterreich ist ein betrügerisches Ehepaar aufgeflogen. Eine 28-Jährige und ihr um ein Jahr älterer Partner haben sich Polizeiangaben zufolge Gelder von der Republik Österreich, dem AMS und der Haushaltsversicherung erschwindelt. Der Schaden beträgt rund 213.000 Euro. Das Duo dürfte sich im August in die Türkei abgesetzt haben.

Tätig waren die Beschuldigten grundsätzlich als sogenannte Tippgeber für eine Maklerfirma in Ternitz (Bezirk Neunkirchen). Als Drehscheibe der Betrügereien fungierte ein von dem Paar in Leobersdorf (Bezirk Baden) betriebenes Büro. Von Februar 2020 bis Februar 2022 wurden laut Polizei etwa 85.000 Euro an Vermittlungsprovisionen erwirtschaftet. Gleichzeitig kassierten die beiden 40.000 Euro an AMS-Hilfen, die ihnen aufgrund der Einkünfte nicht zugestanden wären.

34 Straftaten

Unter Verwendung der Personalien von Bekannten und Verwandten soll die 28-Jährige - teils ohne deren Wissen - zudem gleich zwölfmal Gewerbe angemeldet haben. Mit großteils frei ausgedachten Angaben erschlich sich die Frau in diesem Zusammenhang mehr als 88.000 Euro aus dem Corona-Härtefall-Fonds und dem Comeback-Bonus. Der Ehepartner der Beschuldigten reichte außerdem sieben erfundene Schadensmeldungen bei seiner Haushaltsversicherung ein.

Das Büro des Paares in Leobersdorf wurde mittlerweile geschlossen. Dem Duo werden 34 Straftaten zugeordnet. Insgesamt haben Beamte der Polizeiinspektion Berndorf (Bezirk Baden) 18 Beschuldigte ausgeforscht, 79 Straftaten geklärt und bei den zuständigen Staatsanwaltschaften angezeigt. Als Delikte angeführt wurden von der Landespolizeidirektion Niederösterreich Betrug, schwerer Betrug, gewerbsmäßiger Betrug, Urkundenfälschung, Nötigung und Geldwäsche.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.