Schützenpanzer Puma

Deutschland setzt Nachkauf von Puma-Panzern nach Pannenserie vorerst aus

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Die Entscheidung erfolgte nach einem Totalausfall des neuen Schützenpanzers bei einer Nato-Übung. Für die Nato-Eingreiftruppe sollen nun Marder zum Einsatz kommen.

Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat einen Nachkauf weiterer Schützenpanzer Puma für die Bundeswehr vorerst ausgesetzt. "Bevor sich das Fahrzeug nicht als stabil erweist, wird es kein 2. Los geben. Die Kritik aus dem Parlament ist vollkommen berechtigt", teilte Lambrecht am Montag in Berlin mit.

"Unsere Truppe muss sich darauf verlassen können, dass Waffensysteme auch im Gefecht robust und standfest sind. Und die Nato kann sich weiter auf unsere Pflichterfüllung bei der VJTF verlassen. Wir haben den Schützenpanzer Marder bereits bei den Vorbereitungen eingeplant und das hat sich als klug erwiesen."

Die geplante Unterzeichnung einer Übereinkunft für den Kauf weiterer Schützenpanzer wurde auf Eis gelegt. Lambrecht sagte: "Die neuerlichen Ausfälle des Schützenpanzers Puma sind ein herber Rückschlag."

„Ungewöhnlich hoher Ausfall“ 

Wegen der Pannenserie mit dem neuen Schützenpanzer Puma wird sich die deutsche Bundeswehr an der Nato-Eingreiftruppe VJTF mit dem schon vor Jahrzehnten eingeführten Gefechtsfahrzeug Marder beteiligen, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin sagte. "Wir waren nach den vorangegangenen Übungen noch recht zuversichtlich, weil der Puma sich gut geschlagen hatte. Und nun kommt dieser ungewöhnlich hohe Ausfall", sagte er.

Am Vormittag habe sich Lambrecht von Generalinspekteur Eberhard Zorn, Rüstungsstaatssekretär Benedikt Zimmer und weiteren Offizieren informieren lassen, sagte der Sprecher. Es werde noch am Montag weitere Gespräche mit der Industrie geben. "Mit Blick auf die VJTF-Verpflichtungen, die werden wir erfüllen, ab dem 1. Januar wie geplant, dann aber mit dem Schützenpanzer Marder", sagte er.

Nach dpa-Informationen wurde in einer ersten Bilanz ein uneinheitliches Schadensbild an den ausgefallenen Schützenpanzern festgestellt, das von abgenutzten Zahnkränzen bis hin zu Problemen mit der Elektronik reicht. Offizielle Angaben dazu wurden nicht gemacht.

(APA/dpa)

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