EU-Grenzschutz

Niederländer Leijtens wird neuer Frontex-Chef

Die immer wieder mit schweren Vorwürfen konfrontierte EU-Grenzschutzagentur bekommt einen neuen Chef. Besonders mit illegalen Pushbacks gerät Frontex immer wieder in die Schlagzeilen.

Der Niederländer Hans Leijtens wird neuer Chef der EU-Grenzschutzagentur Frontex. Der 59-jährige bisherige Kommandant der niederländischen Grenz- und Militärpolizei wurde vom Verwaltungsrat der Behörde für eine Amtszeit von fünf Jahren ernannt, wie Frontex am Dienstag mitteilte. Leitjens übernimmt die Frontex-Leitung von der Lettin Aija Kalnaja, die die Amtsgeschäfte für mehrere Monate übergangsweise geführt hatte.

Ende April hatte der vorherige Frontex-Chef, der Franzose Fabrice Leggeri, nach schweren Vorwürfen gegen ihn und Mitarbeiter seinen Posten zur Verfügung gestellt. Hintergrund waren insbesondere Ermittlungen zu illegalen Zurückweisungen von Migranten im Mittelmeer. Ihnen zufolge sollen Führungskräfte der in Warschau ansässigen Agentur Frontex absichtlich vertuscht haben, dass griechische Grenzschützer Flüchtlinge zurück aufs offene Mittelmeer brachten. Zurückweisungen von Schutzsuchenden an den Außengrenzen - sogenannte Pushbacks - sind nach internationalem Recht illegal.

In seinem bisherigen Job als Kommandant der niederländischen Grenz- und Militärpolizei führte Leijtens mehr als 7000 Männer und Frauen. Davor war er Generaldirektor der nationalen Steuerbehörde, gab den Posten jedoch vorzeitig auf. Leijtens ist General der niederländischen Armee und hat Soziologie, Psychologie sowie Verwaltungswissenschaft studiert. Darin hat er auch promoviert.

(APA/dpa)

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