Geschichtsaufarbeitung

Unis restituierten Bücher aus Besitz des Juristen Heinrich Klang

Die restituierten Bücher.
Die restituierten Bücher.Beigestellt/ Universität Wien/ Marc Drews
  • Drucken

Der Rechtswissenschafter und Richter wurde 1942 in NS-Ghetto Theresienstadt deportiert. Ein Teil seiner Bibliothek konnte nun identifiziert und restituiert werden.

Insgesamt 42 Bücher, die sich einst im Besitz des Rechtswissenschafters und Richters am Obersten Gerichtshofes (OGH), Heinrich Klang (1875-1954), befanden, wurden kürzlich von Universitätsbibliotheken in Österreich und Deutschland an Klangs Erben zurückgegeben. In nächsten Jahr wollen diese die Werke der Bibliothek des OGH übergeben werden, teilte die Universität Wien am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Von den Nationalsozialisten wegen seiner jüdischen Herkunft nach dem "Anschluss" Österreichs verfolgt, war der Universitätsprofessor für Rechtswissenschaften an der Uni Wien gezwungen, den "Großteil seiner Privatbibliothek mit rund 9.600 Bänden über Antiquariate in Wien, Leipzig, Berlin und Frankfurt am Main zur Finanzierung seines Lebensunterhalts und seiner beabsichtigten 'Auswanderung' zwangsweise verkaufen", heißt es.

42 Bände aus Österreich und Deutschland zurückgegeben

Im September 1942 wurde Klang in das NS-Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er Vormundschaftsrichter und Leiter des "Ghettogerichts" wurde. Er überlebte und kehrte 1945 nach Wien zurück, wo er unter anderem als Vorsitzender der Obersten Rückstellungskommission und am OGH wirkte.

Über einen Exlibris-Stempel, der Klangs Vater zuzuordnen ist, konnten nun insgesamt 25 Werke in 42 Bänden in acht Bibliotheken in Österreich und Deutschland identifiziert und restituiert werden. Es handle sich um die erste gemeinsame Rückgabe im Zuge der Geschichtsaufarbeitung deutscher und österreichischer Hochschulen.

>>> zu den Informationen der Universität Wien

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.