Seine erste Auslandsreise seit Kriegsbeginn führte Präsident Wolodymyr Selenskij in die USA. Was beabsichtigte der Staatschef mit dem Besuch beim wichtigsten Militärhelfer seines Landes? Und was kam dabei heraus?
Wien/New York/Washington, D. C. Es ist Tag 300 dieses Krieges, und anstatt auf ukrainischem Boden steht Wolodymyr Selenskij an diesem Mittwoch auf amerikanischem. Der ukrainische Präsident ging ein weiteres Wagnis ein: Zum ersten Mal seit Russlands Überfall verließ Selenskij sein Heimatland. Und begab sich auf eine historische Mission. Die erste Auslandsreise im Krieg führte ihn in einer US-Regierungsmaschine über den Atlantik, wo er am Mittwoch zunächst von strahlendem Sonnenschein auf dem Militärflughafen Joint Base Andrews, dann um 14 Uhr von Joe und Jill Biden im Weißen Haus in Washington, D. C. empfangen wurde. Der ukrainische Präsident auch an Tag 300: im olivgrünen Pulli.
Die Pläne für Selenskijs erste Auslandsreise seit Kriegsbeginn waren streng geheim gehalten worden, selbst Politiker in D. C. waren von der Visite überrascht. Neben dem Termin im Weißen Haus sprach er am Mittwoch auch vor den Kongressabgeordneten. Auf Englisch. Zuvor lobte Präsident Biden bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskij die Ukrainer, die angesichts der russischen Aggression die Demokratie verteidigten – und mit der Unterstützung der USA dies auch weiter tun könnten. Ein Hinweis darauf, dass Biden nicht an ein baldiges Ende des Krieges glaubt.