Ein transatlantisches Handelsabkommen würde Österreichs Wirtschaft ankurbeln und bei Streitigkeiten helfen.
Der Autor:
Michael Löwy (*1970) ist in der Industriellenvereinigung für Internationale Beziehungen und Märkte zuständig.
Angesichts des geänderten geopolitischen Rahmens lohnt es sich für Österreich und Europa, die Handelsbeziehungen zu dynamischen Regionen zu stärken. In einer Welt, in der politische Konflikte zunehmen und Protektionismus um sich greift, muss Europa nach Verbündeten für fairen Handel und Lösungen für globale Probleme suchen. Naher Osten, Indien, Afrika und Lateinamerika sollten in Partnerschaften mit uns stärker verbunden werden, bevor es andere machen.
Wir dürfen nicht vergessen, dass Österreich seinen Wohlstand seiner Einbettung in den internationalen Handel verdankt. Heuer werden wir Waren für rund 180 Milliarden Euro exportieren. Mehr als die Hälfte der Wertschöpfung erwirtschaftet Österreich außerhalb der eigenen Grenzen, und etwa jeder fünfte Arbeitsplatz hängt am Handel mit anderen Ländern. Dabei sind die USA zentral – nach Deutschland und Italien unser drittwichtigster Exportmarkt. Viele heimische Top-Unternehmen erwirtschaften wesentliche Teile ihrer Umsätze auf dem US-Markt. Das wiederum stärkt sie darin, in Österreich Arbeitsplätze zu schaffen und hier wichtige Zukunftsinvestitionen zu tätigen. Die USA und Europa sind die am engsten verwobenen Wirtschaftsräume der Welt, was auf beiden Seiten 16 Millionen Arbeitsplätze sichert.