Treffer

Reden wird überbewertet

Richtig ungut ist es, wenn man eine gewisse Zeit in der Gesellschaft einer Person verbringen muss, die schlicht nicht mit einem redet. Die Gründe für das Schweigen können vielfältig sein: fehlende Sympathie oder Gesprächsthemen, Unwille zur Konversation. Unwohl fühlt sich in so einer Situation vor allem der Gegenpart, der so eiskalt ignoriert wird. Was also tun? Blöd schauen und hoffen, dass die Zeit schnell vergehen möge?

Ja, diese Hoffnung ist angebracht, und so konzentriert sich der Mann, der mit solch eisigem Schweigen gestraft (?) wird, darauf, was rund um ihn passiert – er sieht und hört genauer hin. Als ihm langsam dämmert, worüber sich die meisten Menschen unterhalten, erschrickt er: Damit hat er nicht gerechnet. Sein Gegenüber freilich schweigt weiter. Sei's drum, denkt sich der Mann, als er sich langsam wieder fasst: „Dann werde ich jetzt heimmarschieren und mir etwas überlegen.“ Frohen Mutes ist er aber nicht wirklich, auch wenn er sich nun endlich aus der seltsamen Situation befreien kann – das neue Wissen ist gar betrüblich. Zu Hause geht er schnurstracks zu Bett und hofft, dass anderntags die Welt wieder freundlicher aussähe.

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