ESG-Kriterien

Verwirrung um Nachhaltigkeitslabel

Deka-Bank entzieht zwei weiteren Fonds die beste Ethik-Einstufung. Grund sind die neuen EU-Richtlinien.

Frankfurt. Die Deka-Bank entfernt mit Anfang Jänner von zwei weiteren Fonds die höchste ESG-Kennzeichnung der Europäischen Union. ESG steht für die Nachhaltigkeitskriterien Environmental, Social, Governance (Umwelt, Soziales, verantwortungsvolle Unternehmensführung). Hintergrund sind strengere regulatorische Richtlinien. Bei sieben anderen Fonds war das Institut den Schritt bereits gegangen.

Betroffen sind dieses Mal die Fonds „Deka-Nachhaltigkeit Impact Aktien“ und „Deka-Nachhaltigkeit Impact Renten“, wie eine Sprecherin gegenüber Bloomberg News bestätigte.

Statt in der Topkategorie, auch bekannt als Article 9, werden die Fonds nun als Article-8-Produkte eingestuft. Dabei handelt es sich um eine Fondsklasse, bei der Umwelt-, Sozial- und Governance-Gesichtspunkte nicht ganz so streng ausgelegt werden.

„Das Fondsmanagement hält ungeachtet dessen am Investmentansatz und Produktkonzept sowie der Anlagestrategie der beiden Fonds fest“, erklärte die Sprecherin des Fondshauses der deutschen Sparkassen weiter.

Auch andere Vermögensverwalter wie Amundi und DWS verabschieden sich vom einst begehrten Article-9-Label angesichts wachsender Verwirrung um das Anti-Greenwashing-Regelwerk der EU, die sogenannte Sustainable Finance Disclosure Regulation. Der vermeintliche Goldstandard für ESG-Investitionen entpuppte sich als lückenhaft und voller Widersprüchlichkeiten.

Auch die Deka-Bank-Sprecherin begründete die Umklassifizierung mit Verlautbarungen und Rückmeldungen der Aufsichtsbehörden zu den Bedingungen für Article-9-Einstufungen.

Union Investment, eine Tochter der genossenschaftlichen DZ Bank, erklärte gegenüber Bloomberg, sie habe weiter sieben Article-9-Fonds für private und institutionelle Kunden im Bestand und hier bislang keine Neueinstufungen vorgenommen. (Bloomberg/red.)

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