Anleger stürzen sich auf erste Irland-Rettungsanleihen

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Die EU hat innerhalb einer Stunde Anleihen im Wert von 5 Mrd. Euro platziert. Interesse hätte es für Anleihen im Wert von 19 Mrd. Euro gegeben. Die EU begibt die Anleihen, um sie an das verschuldete Irland weiterzureichen.

Die Gewährung der EU-Rettungshilfen für das hoch verschuldete Irland ist gut angelaufen. Die ersten für diesen Zweck von der EU ausgegebenen Anleihen stießen bei Anlegern auf sehr großes Interesse, wie die beteiligte britische Bank HSBC am Mittwoch mitteilte.

„Die Anleihe wurde dreimal überzeichnet", sagte die Sprecherin des Vizepräsidenten der Behörde, Joaquin Almunia, laut ORF. Es habe nur eine Stunde gedauert, um die Anleihe unterzubringen.

Der Zinssatz dürfte mit rund 2,5 Prozent am unteren Ende der zuvor veranschlagten Spanne liegen. Die Anleihen haben ein Volumen von fünf Milliarden Euro. Den Angaben zufolge gab es Interesse für Anleihen im Wert von 19 Milliarden Euro.

EU verlangt höheren Zinssatz von Irland

Mit 2,5 Prozent würden die Zinsen über denen der finanziell gesündesten Euro-Staaten liegen. Allerdings liegen sie deutlich unter dem Satz von 7,78 Prozent, den Irland vor der EU-Rettung bezahlen musste. Die EU wird das Geld weiterreichen und dafür von Irland einen höheren Zinssatz verlangen. Irlands Premierminister Brian Cowen hatte 5,8 Prozent ins Spiel gebracht.

Wenn sich Staaten verschulden, geben sie Anleihen aus. Sie bekommen dafür Geld von den Käufern der Anleihe. Im Gegenzug zahlen die Staaten den Anlegern einen Zins. Der Zins ist umso höher, je größere die finanziellen Probleme eines Landes sind. So lassen sich Anleger das Risiko einer Staatspleite ausgleichen.

Hilfen aus Rettungsfonds von 85 Milliarden

Als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise ist der irische Staat tief verschuldet, das Haushaltsdefizit beträgt 32 Prozent. Irland erhält deshalb Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds in Höhe von 85 Milliarden Euro. Dabei gibt der Fonds eigene Anleihen aus und reicht das Geld an Irland durch.

(Ag.)

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