Ukraine-Krieg

Russland: Ukrainischer Drohnenangriff auf russischen Stützpunkt fernab der Front

Ein Satellitenbild zeigt einen russischen Bomber im Flug nordöstlich des Luftwaffenstützpunkts Engels in Saratow, Russland, 3. Dezember 2022.
Ein Satellitenbild zeigt einen russischen Bomber im Flug nordöstlich des Luftwaffenstützpunkts Engels in Saratow, Russland, 3. Dezember 2022.APA/AFP/Satellite image ©2022 Ma
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Russische Ministerien berichten von einer ukrainischen Drohne, die abgeschossen worden sei. Der Flugplatz in Engels ist einer von zwei russischen Luftwaffenstützpunkten der strategischen Nuklearstreitkräfte.

Drei russische Militärangehörige sind am frühen Montag durch herabfallende Wrackteile einer ukrainischen Drohne getötet worden, die bei einem Angriff auf einen Stützpunkt in der russischen Region Saratow abgeschossen worden war. Das berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Es war der zweite Angriff auf den Stützpunkt in diesem Monat.

"Ein ukrainisches unbemanntes Luftfahrzeug wurde in geringer Höhe abgeschossen, als es sich dem Militärflugplatz Engels in der Region Saratow näherte", meldeten die Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das russische Ministerium. "Durch den Absturz der Wrackteile der Drohne wurden drei russische Soldaten des technischen Personals, die sich auf dem Flugplatz aufhielten, tödlich verwundet."

Medienberichten zufolge wurden zudem vier Personen verletzt. "Die Flugzeugtechnik wurde nicht beschädigt", betonte die Militärführung. In Engels sind strategische Bomber stationiert, mit deren Raketen Russland die Energie-Infrastruktur der Ukraine zerstört. Die Stadt an der Wolga liegt mehr als 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Immer wieder Angriffe auf russische Flugplätze

Es ist nicht die erste Drohnenattacke auf den Flugplatz. Anfang Dezember wurden nach russischen Angaben zwei Flugzeuge bei einem Angriff beschädigt. Damals wurde zeitgleich ein Militärflugplatz in Rjasan, 200 Kilometer südöstlich von Moskau angegriffen. Die Angriffe gelten als Reaktion auf den russischen Raketenbeschuss.

Das russische Militär startete nach ukrainischen Angaben am Sonntag mehr als 40 Raketenangriffe. Dutzende Städte in den Regionen Luhansk, Donezk, Charkiw, Cherson und Saporischschja seien in den vergangenen 24 Stunden beschossen worden, teilt das ukrainische Militär Montag früh mit. In Richtung Cherson habe der Feind den Artilleriebeschuss besiedelter Gebiete entlang des rechten Ufers des Dnjepr fortgesetzt. Ukrainische Streitkräfte hätten den Angriff auf fast 20 russische Ziele gestartet.

Zuvor hatten ukrainische und russische Medien berichtet, dass es auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Engels hunderte Kilometer hinter der ukrainischen Grenze zu mindestens einer Explosion gekommen sei. Die Nachrichtenagentur RBC-Ukraine berichtete von zwei Explosionen. Die russische Nachrichtenagentur Baza berichtete unter Berufung auf Anrainer, dass Luftschutzsirenen heulten und eine Explosion zu hören war. Engels ist einer von zwei Luftwaffenstützpunkten der strategischen Nuklearstreitkräfte.

Gouverneur: „Keine Bedrohung für Bewohner"

Der Gouverneur der Region Saratow, Roman Busargin, sagte, bei dem Vorfall seien keine Einrichtungen der zivilen Infrastruktur zerstört worden. "Es besteht absolut keine Bedrohung für die Bewohner."

Der Luftwaffenstützpunkt Engels in der Nähe der Stadt Saratow, etwa 730 km (450 Meilen) südöstlich von Moskau, war bereits am 5. Dezember bei ukrainischen Drohnenangriffen auf zwei russische Luftwaffenstützpunkte getroffen worden. Die Zwillingsangriffe versetzten Moskau einen schweren Imageschaden und warfen die Frage auf, warum die russische Abwehr versagt hat, so Analysten. Die Ukraine hat sich nie öffentlich zu Angriffen innerhalb Russlands bekannt, hat aber gesagt, dass solche Vorfälle "Karma" für die russische Invasion seien.

(APA/Reuters/dpa)

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