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„White Noise“ auf Netflix: Wohlstandsalltag? Weggesprengt!

Wie verfilmt man ein „unverfilmbares“ Buch? Noah Baumbach versucht es bei Don DeLillos „White Noise“ mit Stars wie Eidinger und Werktreue – und scheitert grandios.

Ein gängiger Vorwurf gegen leichte Lektüre lautet, sie sei verfasst wie ein Drehbuch: Oberste Priorität der Autoren sei also nicht literarische Qualität, sondern – pfui Teufel! – der lukrative Verkauf von Filmrechten. Die besten Bücher wären demnach jene, die sich von vornherein gegen die Umwandlung in handelsübliche Filmskripts sperren – die sprichwörtlich „unverfilmbaren“.

Doch was genau bedeutet diese Zuschreibung? Gemeinhin schlicht, dass sich die Erzählkunst eines bestimmten Buchs nicht auf einen knackigen Plot reduzieren lässt, der mit kompakten Sequenzen und knalligen Bildern abgefertigt werden kann. Dieser Definition von Unverfilmbarkeit liegt freilich ein beschränktes Kinokonzept zugrunde: Schließlich sind Filme selbst weit mehr als Abfolgen nacherzählbarer Szenen. Zudem trifft sie auf fast jedes Buch mit psychologischem Anspruch zu; trotzdem wurden etliche Klassiker der weltliterarischen Innenschau, etwa „Anna Karenina“, vielfach für die Leinwand adaptiert. Ohne viel Federlesens übersetzen Regisseure das wortreiche seelische Drama in die Sprache der siebten Kunst: Licht- und Tongestaltung, Schauspiel- und Kameraführung.

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