USA

Sturm Elliott sorgte für eisige Weihnachten

Der Schneesturm sorgte auch in Minnesota für eisigen Wind und schlechte Sicht, mehr als 30 Menschen sollen bisher in der Kälte gestorben sein.
Der Schneesturm sorgte auch in Minnesota für eisigen Wind und schlechte Sicht, mehr als 30 Menschen sollen bisher in der Kälte gestorben sein. IMAGO/ZUMA Wire
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Mehr als 30 Menschen starben am Weihnachtswochenende. Die Temperaturen sanken in manchen Orten mehr als 20 Grad unter den Gefrierpunkt. In Hunderttausenden Haushalten fiel der Strom aus, Tausende Reisende saßen fest.

Washington. Am Weihnachtswochenende ist ein heftiger Wintersturm über die USA gezogen, der in weiten Teilen des Landes für Chaos sorgte. Mehr als 30 Menschen sind gestorben. Die Temperaturen lagen in vielen Regionen im zweistelligen Minusbereich. Bei eisigem Wind und heftigem Schneefall war die Lage mancherorts lebensbedrohlich, vor allem in der Region um die Großen Seen im Nordosten der USA und an der Grenze zu Kanada.

Hunderttausende Haushalte waren ohne Strom und erlebten aufgrund des Elliott getauften Sturmtiefs ein Weihnachtsfest unter winterlichen Extrembedingungen. Mit aller Wucht traf der Sturm etwa die Stadt Buffalo, die am Ufer des Eriesees im US-Bundesstaat New York liegt.

Dicke Eisschicht auf Straßen

Heftige Schneefälle und orkanartige Winde führten zu Bedingungen auf den Straßen, unter denen Autofahrer durch die extrem eingeschränkte Sicht die Orientierung verlieren können. Viele Menschen saßen in ihren Wohnungen und Autos fest. Polizei und Feuerwehr konnten zeitweise kaum auf Notrufe reagieren. Allein im Bezirk Erie County starben nach Behördenangaben vom Sonntag sieben Menschen. Am Samstag hätten Rettungskräfte per Telefon bei der Geburt eines Kindes geholfen, schrieb die „New York Times“.

Die Zahl der Todesopfer stieg weiter an. US-Medien berichteten am Sonntag, durch den Wintersturm seien deutlich mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Der Sender NBC berichtete unter Berufung auf eine eigene Zählung sogar von 41 Todesopfern, der Sender ABC von mindestens 39. Rettungskräfte und Behördenvertreter rechneten mit einer weiter steigenden Zahl an Opfern.

Auf Fernsehbildern waren Straßen zu sehen, die mit einer dicken Eisschicht überzogen waren. Autos und Lkw schlitterten über die Fahrbahn, krachten gegeneinander oder kamen von der Fahrbahn ab. Hunderttausende Haushalte waren am Wochenende von Stromausfällen betroffen. Am Samstagvormittag (Ortszeit) waren zeitweise mehr als 1,6 Millionen Haushalte ohne Strom, wie die Website PowerOutage zeigte. Die arktische Kältefront brachte auch die Weihnachtspläne vieler Reisender durcheinander: Von Freitag bis Sonntag wurden nach Angaben der Flugdaten-Website FlightAware mehr als 10.000 Flüge gestrichen. An vielen Flughäfen herrschte Chaos. Manche wurden vorübergehend geschlossen.

Die Auswirkungen der Kältewelle waren bis in den Süden der USA zu spüren. Ernst wurde die Lage angesichts der gefallenen Temperaturen auch nahe Mexiko, wo derzeit Tausende Migranten auf den Straßen der Grenzstädte campieren. Viele von ihnen warten auf die Aufhebung einer umstrittenen Abschieberegelung, die unter Verweis auf die Pandemie eine schnelle Zurückweisung erlaubt.

„Natur verlangt uns alles ab“

Am Sonntag beruhigte sich der Sturm in den meisten Bundesstaaten etwas. Nach Angaben des US-Wetterdienstes verlagerte sich das Zentrum der arktischen Kaltfront Richtung Norden und wanderte in den Osten Kanadas. In der Region um die Großen Seen gab es weiter starke Schneefälle.

Der Wintersturm hatte weite Teile der USA bereits seit dem Vorweihnachtstag im Griff. Mehr als 200 Millionen Menschen hatten Unwetterwarnungen erhalten. Mehrere Bundesstaaten hatten vorsichtshalber den Notstand ausgerufen, unter anderem New York. „Mutter Natur verlangt uns dieses Wochenende alles ab. Wir haben alles, was sie uns auftischen konnte“, sagte die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul. (ag.)

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