Digitalisierung

Staat investierte 2022 fast eine Mrd. Euro in Breitbandausbau

(c) imago images/Volker Preußer
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Die staatlichen Investitionen in den Breitbandausbau belaufen sich heuer auf 900 Millionen Euro. Zuletzt seien 150 Mio. Euro durch das Förderprogramm "Access" ausbezahlt worden. Das meiste Geld davon floss in die Steiermark und nach Niederösterreich.

Die staatlichen Förderungen hätten es ermöglicht, weitere Investitionen von über zwei Milliarden auszulösen, rechnete der Staatssekretär für Digitalisierung, Florian Tursky (ÖVP), am Mittwoch vor. Zuletzt seien 150 Millionen Euro durch das Förderprogramm "Access" ausbezahlt worden.

Das Programm strebt die Verfügbarkeit von Gigabit-fähiger Infrastruktur in jenen Gebieten Österreichs an, die nicht oder nur unzureichend durch einen privatwirtschaftlichen Ausbau erschlossen werden können. Somit richte es sich primär an Landesgesellschaften, Gemeinden sowie Infrastruktur- und Telekommunikationsbetriebe. Mit der zweiten Breitbandmilliarde in Höhe von 1,4 Mrd. Euro werde der Breitbandausbau „in den kommenden Monaten und Jahren einen deutlichen Schub erfahren“, verspricht der Staatssekretär.

Telekom Austria, Magenta und Drei machen Gewinn

Die drei großen Netzbetreiber in Österreich: Die mehrheitlich mexikanische Telekom Austria, die Deutsche Telekom-Tochter Magenta und Drei, ein Tochterunternehmen des chinesischen Hutchison-Konzerns schrieben dieses Jahr jeweils schwarze Zahlen. Die Telekom verzeichnete im Vorjahr ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 4,748 Mrd. Euro, das Nettoergebnis stieg um 17 Prozent auf 455 Mio. Euro. Auch Magenta legte kräftig zu: Der Jahresumsatz erhöhte sich um fast vier Prozent auf 1,351 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis (EBITDA AL) vor Sondereffekten lag mit 543 Mio. Euro um 9,5 Prozent über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres. Drei steigerte den Umsatz leicht auf 866 Mio. Euro, der operative Gewinn blieb mit 192 Mio. Euro stabil.

Während der EU-Rechnungshof zu Beginn des Jahres 2022 Österreich noch dafür kritisierte, zu langsam mit der Entwicklung der nächsten Mobilfunkgeneration 5G voranzuschreiten, verwies die Regierungsbehörde RTR zuletzt darauf, dass die EU hier alte Zahlen verwenden würde. Die Auflagen an die Netzanbieter würden vorsehen, bis Ende 2023 alle wichtigen Verkehrswege sowie alle Stadtgebiete flächendeckend mit dem neuen schnelleren Mobilfunkstandard 5G zu versorgen. Die RTR geht davon aus, dass die Versorgungsziele der EU bereits 2023 und nicht erst 2025 erreicht werden, erklärte RTR-Geschäftsführer Klaus M. Steinmaurer damals.

Vergabe von Funkfrequenzen als Einnahmequelle

Die Vergabe von Funkfrequenzen ist für den Staat eine große Einnahmequelle, wobei bei der letzten großen Auktion zur Vergabe von 5G-Funkbändern mit einem Erlös von 202 Mio. Euro deutlich weniger in den Staatshaushalt kam als bei der Rekord-Versteigerung der UMTS-Frequenzen, für die zwei Milliarden Euro flossen. Geringe Erlöse zu rechtfertigen, wusste die Regierung damit, dass den Telekomfirmen auch Geld für den Netzausbau bleiben müsse.

In Deutschland brachte die 5G-Versteigerung 6,6 Milliarden Euro ein. RTR-Chef Steinmaurer betonte damals vor Journalisten, dass die Auktion in Wien keineswegs mit der in Berlin vergleichbar ist, weil es hierzulande weit höhere Auflagen gebe. Zufrieden mit der 5G-Auktion zeigten sich auch die Netzbetreiber.

(APA/red)

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