Österreichs einziges Jugendgefängnis als Modell ohne Zukunft?

Was wird aus dem Gefängnis Gerasdorf? Ein Arbeitskreis im Justizministerium soll Probleme und Versäumnisse der vergangenen Jahre beheben.
Was wird aus dem Gefängnis Gerasdorf? Ein Arbeitskreis im Justizministerium soll Probleme und Versäumnisse der vergangenen Jahre beheben.Clemens Fabry
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Strafvollzug: Die Sonderanstalt Gerasdorf könnte 2023 aufgelassen werden. Alternativen werden bereits aufgesetzt.

Ist die Justizanstalt (JA) Gerasdorf, Österreichs einziges Jugendgefängnis, am Ende? Vieles deutet daraufhin. Zu lange Anfahrtswege, zu wenig Auslastung, heißt es. Die Insassen könnten bald in die Jugendabteilungen der anderen Gefängnisse verlegt werden. Doch mit dieser Variante würden sich neue Probleme auftun.

Der Reihe nach: Die Sonderanstalt Gerasdorf im niederösterreichischen St. Egyden werde groß ausgebaut, hat es vor ein paar Jahren geheißen. Ein neuer Zubau, moderne Sanitäranlagen, neue Lehr-Werkstätten wurden versprochen. Kosten: 18 Millionen Euro. Statt maximal 105 Insassen sollten bis zu 170 Platz finden. 2019, spätestens 2020 sollte das „Jugendhaft-Kompetenzzentrum“ fertig sein. Hieß es. Die Finanzierung sei gesichert, wurde im Justizministerium beteuert. Das war 2017. Ressortchef damals: der von der ÖVP nominierte Wolfgang Brandstetter. Was ist von den großen Plänen geblieben? Nichts. War die Finanzierung tatsächlich gesichert? Mitnichten.

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