Das Wiener Kabinettorchester bringt Donauwalzer und Radetzkymarsch in die Vorstadt – und die Fledermausquadrille als Kurs ins Wohnzimmer.
Er wäre, sagt Silvester Janiba, ja gern bei den Wiener Philharmonikern, einige seiner ehemaligen Schulkollegen spielen auch tatsächlich dort. Aber leider: Er spielt Akkordeon. Ein Ausschlussgrund. Für Silvester Janiba allerdings kein Grund, nicht trotzdem Neujahrskonzerte zu spielen. Oder, wie er es nennt: Das „kleinste Neujahrskonzert der Welt“.
Das erste Minineujahrskonzert spielte Janiba schon vor 20 Jahren: bei einem Wirt im zweiten Bezirk, der sich ein solches wünschte und seinen Gästen kurzerhand erklärte, es gebe währenddessen kein Essen, damit er zuhören könne. Inzwischen hält man bei elf Konzerten in neun Tagen. Aufführungsorte: eine kleine Pizzeria, ein Konzertsaal in Hernals, die Bibliothek in Simmering oder auch das Weinviertler Schloss Jedenspeigen. Manchmal spielt man abends, manchmal als Matinée, manchmal zu Sekt, Gulasch oder Würsteln.