Am Herd

Neu im Angebot: Der Neujahrsfrieden!

Weil das mit den Neujahrsvorsätzen nie so klappt – ich schminke mich abends immer noch nicht regelmäßig ab –, versuche ich es diesmal anders. Ich erträume mir etwas.

Stellen wir uns vor, Corona sei vorüber. Also echt, nicht nur pandemisch. Stellen wir uns vor, Abrakadabra, es verschwindet aus der Welt, dem Virus ist hier fad geworden, es baut sich ein Raumschiff und haut ab in andere Dimensionen, und wo wir schon dabei sind: Es nimmt die anderen Coronaviren gleich mit. In China sterben keine Millionen. Drosten sucht sich ein anderes Fachgebiet. Und ich gehe tanzen.

Stellen wir uns vor, alle Raketen und Drohnen, die Russland im neuen Jahr so losschickt, verwandeln sich in Feuerwerke. Rote, gelbe, grüne und blaue Explosionen erhellen den Himmel, obwohl Silvester doch vorbei ist. Da: ein gleißender Kreisel! Dort: eine sprühende Fontäne! Die Ukrainer in den Schützengräben legen ihre Köpfe in den Nacken, die Kinder drücken sich an den Fenstern die Nasen platt, dann laufen sie hinaus, stürmen auf die Straße: Es ist eine große Friedensshow. Putin aber, der an ein Wunder glaubt, und diesmal hat er recht, sinkt reumütig auf die Knie und dankt ab. Und ja, ich habe mir kurz überlegt, ob er sich wie Rumpelstilzchen selbst vor Wut in Stücke reißen soll. Aber meine Träumerei soll friedlich bleiben.

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