Österreichs Wirtschaft sackt 2023 ab, das hat aber kaum Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Auf dem neuen „Arbeitnehmermarkt“ wollen Firmen ihre Mitarbeiter behalten.
Auch wenn viele das abgelaufene Jahr als eines der Krisen in Erinnerung behalten werden: Für die österreichische Wirtschaft war 2022 beileibe kein Krisenjahr. Es lief sogar wesentlich besser als erwartet, Österreichs Wirtschaft wuchs um fulminante 4,8 Prozent. Trotz des Krieges, der Energiekrise und einer Rekordinflation. Die Kehrseite: Das soeben angebrochene Jahr kann da leider nicht mithalten. Der weltweite Konjunkturabschwung hat Österreich erfasst, das Wachstum bricht heuer auch bei uns zusammen.
Doch es gibt einen Bereich, der dem Abschwung trotzt: Der Arbeitsmarkt. Alles sieht danach aus, als würde er die bevorstehende Konjunkturdelle praktisch unbeschadet überstehen. Das zeigte sich schon im Herbst. Da verzeichnete Österreich mit 6,2 Prozent die niedrigste Novemberarbeitslosenquote in diesem Jahrtausend. Klassische Frühindikatoren, die normalerweise einem Konjunktureinbruch vorangehen, verhielten sich „unauffällig“, wie das Arbeitsmarktservice (AMS) konstatierte – der Bau, die Zeitarbeit, aber auch der Zugang an offenen Stellen. Kurzum: Die Coronakrise auf dem Arbeitsmarkt ist verdaut, eine neue ist bislang nicht eingetreten.
