Alterskriminalität

Wenn ältere Menschen kriminell werden

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Symbolbild(c) Clemens Fabry, Presse
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Senioren, die Straftaten begehen, werden immer sichtbarer. Mit der Alterskriminalität stellen sich auch Fragen nach Adaptionen im Strafvollzug.

Der typische Kriminelle ist ein junger Mann, das sagt jedenfalls die Statistik auf den ersten Blick. Während die Kriminalitätsforschung um Differenzierung bemüht ist, wurde bislang ein Bereich von der Wissenschaft wenig durchleuchtet: die Alterskriminalität. An sich spielen die Straftaten älterer Menschen keine große Rolle, sie haben noch nie eine große Rolle gespielt, wie Hans-Jörg Albrecht betont. Doch: In den vergangenen Jahrzehnten sind Menschen über 60 Jahren durchaus mit Raub und anderen schweren Delikten aufgefallen: „Das führt tatsächlich zu der Frage, ob Alterskriminalität zunimmt und ein größeres Problem darstellt.“

Albrecht, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht in Freiburg, hat sich mit älteren Straftätern beschäftigt. Wenn diese Bevölkerungsgruppe straffällig wird, dann eher mit Straftaten wie Steuerhinterziehung. Einer Dissertation an der Uni Wien (2013) von Pamela Geissler zufolge ist der durchschnittliche ältere Beschuldigte in Österreich 69, verheiratet, Pensionist, Erst- und Einzeltäter. Auffällig sind fahrlässige Körperverletzungsdelikte im Straßenverkehr und Diebstahl. Und: Die Zahl von Fahrlässigkeitsdelikten steigt mit zunehmendem Alter.

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