Ein Bild von einem zugefrorenem See in Peking am 31. Dezember  2022.
Ausblick

Das Minenfeld Ostasien wird die Welt 2023 beschäftigen

China droht wegen Corona, lahmender Wirtschaft und interner Unzufriedenheit ein chaotisches 2023. Gefährlich ist auch Nordkorea.

Wien/Peking. Die Covid-Pandemie geriet in China bereits Ende 2022 außer Kontrolle. Experten prognostizieren für Anfang des Jahres einen neuen Höhepunkt der Coronawelle mit bis zu einer Million Toten. Ein Grund für die angekündigte Katastrophe: Nach Jahren der „Null Covid“-Politik samt strikter Lockdowns wird Chinas Bevölkerung nun mit dem Virus de facto alleingelassen. Das KP-Regime vollzog Anfang Dezember eine 180-Grad-Wende und verordnete quasi über Nacht ein totales Ende der Quarantäne.

Das offensichtliche Versagen der Coronapolitik – bis zuletzt setzte die KP eher auf Lockdowns statt Impfungen – bringt Staatschef Xi Jinping zusätzlich unter Druck, wie Proteste Ende November gezeigt haben. Xi, der sich im Herbst vom KP-Kongress die dritte Amtszeit absegnen ließ und China in einen totalitären Staat zurückverwandelt, verliert die Kontrolle.

Sein Regime ist zwar von Terror und Repression geprägt, wie Hongkongs Gleichschaltung oder die Verfolgung der Uiguren beweist. Doch seine Fehler kann er nicht vertuschen: Die Wirtschaft stockt, eine Immobilienblase droht zu platzen, Investoren ziehen sich zurück. Unmut machte sich auch in der urbanen Mittelschicht breit, die seit den Öffnungen in den 1980ern der KP im Großen und Ganzen loyal gegenüberstand, da die Partei Wohlstand schuf. Xi muss 2023 das verlorene Vertrauen wiederherstellen.

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