Wissenschaft und Kino

Die Frage der "Titanic"-Fans: Musste Jack wirklich sterben?

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1997 heulte die Welt über Leonardo DiCaprios Filmtod im Eismeer. Nun zeigt ein Experiment: Auf dem Floß war kein Platz für ihn.

Die Story war zu schön, um gut auszugehen: Auf dem Eismeer treibend, rettet sich Rose auf ein Türblatt, das beim Untergang des Ozeanriesen aus den Angeln gerissen worden war. Auch ihr heiß geliebter Jack klammert sich ans Holz, aber bald verlässt ihn die Kraft. Er geht unter und opfert sein Leben für seine Geliebte. Nicht nur die Geigen, auch die Kinogänger in aller Welt schluchzten am Ende des Kassenschlagers „Titanic“ von James Cameron.

Aber bei den untröstlichen Fans von Leonardo DiCaprio blieb diese bohrende Frage: Hätte nicht Kate Winslet ein wenig zur Seite rutschen können? Hätten nicht auf diesem doch recht breiten Floß beide Platz gehabt? Hätte es ihre leichten Körper nicht einem Rettungsboot und damit einem Happy End entgegenschaukeln können? Zu diesem verstörenden Verdacht wusste der Regisseur ein Vierteljahrhundert nur zu vermelden, sein Held habe aus künstlerischen Gründen sterben müssen.

Jetzt will er die Kontroverse endlich aus der Welt schaffen: Er beauftragte eine forensische Analyse bei einem Experten für Hypothermie (Unterkühlung). Man ließ die Tür nachbauen. Man spickte einen Stuntman und eine Stuntwoman in den Maßen der Schauspieler mit Sensoren, äußerlich wie innerlich. Dann ließ man sie in eisigem Wasser strampeln. Zu den Tests gehörte auch ein populärer Vorschlag: Jack hätte ja Roses Rettungsweste an die Unterseite des Floßes binden können, um diesem Auftrieb zu verleihen. Das Experiment ergab: Das hätte viel zu lang gedauert, er wäre dabei ertrunken.

Überhaupt hatte er keine Chance, nur einer von beiden konnte überleben. Ganz im Sinne Camerons: „Es ist wie Romeo und Julia. Die Liebe bemisst sich am Opfer.“

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