Handel, Gastronomie und Dienstleister nutzen den Abschied vom Kuna und die Euro-Einführung für satte Preisaufschläge. Die Regierung kündigt nach Krisensitzungen Gegenmaßnahmen an.
Erst wenige Tage bestimmt der Euro nun auch beim jüngsten EU-Mitglied Kroatien das Geschehen an Bankschaltern, Laden- und Bartheken. Doch seit dem Jahreswechsel löst Europas Einheitswährung im Adriastaat nicht nur routiniert klingende Kassen, sondern auch geharnischte Kundenproteste, Krisen- und Sondersitzungen aus. Der Grund: Vor allem in der Gastronomie, doch auch im Einzelhandel und bei Dienstleistern nutzen einige die Währungsumstellung für kräftige Preiserhöhungen.
„Überall massive Teuerungen“, vermeldete am Dienstag aufgeregt das Zagreber Webportal index.hr. „Kroaten empört“, titelte 24sata.hr. Der Wechsel von Kuna zu Euro sei „kein Grund für die Erhöhung der Preise für Waren und Dienstleistungen“, mahnt Kroatiens Ministerpräsident, Andrej Plenković: Zum besseren Schutz der Verbraucher „vor ungerechtfertigten Preiserhöhungen“ rief der Regierungschef bereits zu Wochenbeginn Vertreter der zuständigen Ministerien, des Zolls und der Finanzinspektion zu einer Krisensitzung zusammen.