Gastkommentar

Dem Hausarzt mehr Gewicht geben

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Archivbild.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Einwurf. Soll Österreich immer mehr Geld in ein überfordertes, ineffizientes Gesundheitswesen pumpen? Es gibt Alternativen.

Der Autor:

o. Univ.-Prof. em. Dr. Werner Waldhäuslwar bis 2005 Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien.

Das Interview von Köksal Baltaci mit Wiens SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker vom 22. Dezember erfordert einen Kommentar, auch wenn der Titel („Haben eine Zwei- oder Dreiklassenmedizin“) zu akzeptieren ist. Denn für die derzeitige Not im Gesundheitswesen spielen viele, auch strukturelle Faktoren eine Rolle. Und nicht nur der Geldmangel.

So wird die persönliche Zuwendung des Hausarztes zum Patienten durch die systematische Forcierung von Spezialambulanzen, Erstversorgungszentren und auch durch Gruppenpraxen untergraben. Parallel hat sich in Großkrankenhäusern – dem Zeitgeist, der bekanntlich der Herren eignen Geist spiegelt, folgend – die Spezialisierung in der Medizin durch stille Ablehnung einer formalen Koordination durchgesetzt. Auch der Pflegefachkräftemangel ist hausgemacht, indem ein seit Langem bewährtes System, die Familie, die über Jahrhunderte die Betreuung der Alten getragen hat, unterminiert wurde.


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