Tests vor der Abreise aus China sollen einen neuerlichen Corona-Ausbruch in der EU verhindern. Die Maßnahmen können etwaige neue Varianten jedoch nicht mehr aufhalten.
Die Situation erinnert fatal an den geschichtsträchtigen Spätwinter des Jahres 2020, als das Coronavirus nach Europa kam. Unkoordiniert und ziellos verfolgten die EU-Regierungen auch diesmal die beunruhigenden Entwicklungen in China, wo am 7. Dezember ein Ende der Null-Covid-Politik verkündet wurde und sich das Virus seither bekanntlich explosionsartig verbreitet. Neue (möglicherweise gefährliche) Mutationen sind wohl nur eine Frage der Zeit.
Dennoch können chinesische Touristen bisher in die meisten EU-Mitgliedstaaten unbehelligt einreisen. Das soll sich nun – knapp einen vollen Monat nach Aufhebung der strengen Covid-Maßnahmen durch Peking – ändern: Bei einer von der schwedischen Ratspräsidentschaft einberufenen Sondersitzung des EU-Krisen-Reaktionsmechanismus IPCR verständigten sich die Mitgliedstaaten am gestrigen Mittwoch auf Tests von Reisenden aus China vor der Abreise. Detailfragen – etwa wie mit Transitreisenden umgegangen werden soll – blieben vorerst aber offen. Zudem ist unklar, wie die Tests vor Ort organisatorisch durchgeführt und überwacht werden sollen: Immerhin hat sich die chinesische Regierung strikt gegen solche Testungen der Bevölkerung ausgesprochen, die Kooperation mit den dortigen Behörden dürfte sich also schwierig gestalten. Auch die Frage, ob Testzertifikate, die in chinesischer Sprache verfasst wurden, bei Ankunftskontrollen in der EU von den zuständigen Beamten lesbar wären, ist ungeklärt.