Gentechnik

US-Forscher entdecken radikale Genschere

Mit Cas12a2 bringen sich von Viren infizierte Bakterien selbst um. Das könnte eine neue Art von Krebstherapie anstoßen.

Sie hat die Gentechnik revolutioniert – und zwei Forscherinnen (der Französin Emmanuelle Charpentier und der US-Amerikanerin Jennifer Doudna) den Chemienobelpreis 2020 gebracht: die Crispr/Cas9-Methode. Sie wirkt wie eine Schere, man kann mit ihr DNA präzise schneiden. Erfunden hat sie die Evolution, fürs Immunsystem von Bakterien: Diese können damit Viren, mit denen sie schon einmal konfrontiert waren, lahmlegen, indem sie ihnen bestimmte DNA-Abschnitte aus dem Genom schneiden.

Das Enzym, das als chemische Schere dient, ist eine Nuklease und heißt Cas9. Woher weiß es, wo es schneiden soll? Das hat sich das Bakterium gemerkt, indem es bei der ersten Konfrontation mit dem Virus bestimmte Abschnitte aus dessen Genom in seinem eigenen Genom gespeichert hat – in Form von RNA, genauer: von „clusterly regular interspaced short palindromic repeats“, kurz Crispr.

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