Pasta à la Energiekrise wird anders zubereitet als die Packungsanleitung herkömmlicher Nudeln angibt. Die Kochzeit ist erheblich kürzer, verlangt aber nach einer Vorbereitung.
Als der italienische Physik-Nobelpreisträger Giorgio Parisi letzten Herbst dazu angeregt hatte, den Herd beim Kochen von Nudeln in etwa nach halber Zeit auszuschalten, um Energie zu sparen, gerieten italienische Spitzenköche in Aufruhr. „Gummiartig“ wäre eine solche Pasta, so etwa der Sternekoch Antonelle Colonna, und erklärte Parisis Methode, das „passive Kochen“, jedenfalls innerhalb der Gastronomie für ungeeignet. Die Regierung hingegen - ja, der Pasta-Streit hatte es bis in die politische Tagesordnung geschafft - sprach sich für die energiesparende Methode aus, durch die Parisi zufolge bis zu 47 Prozent an Energie eingespart werden kann.
Einen britischen Physiker ließ die Frage wohl nicht los, zusammen mit zwei Studierenden der Nottingham Trent University hat er seitdem ausgetüftelt, wie sich möglichst sparsam Pasta kochen lässt, ohne dass Geschmack und Konsistenz darunter leiden.
2 Stunden, 2 Minuten
Beim Pasta-Kochen laufen in der Regel zwei Prozesse parallel ab. Zum einen dringt Wasser in die Nudeln ein, wodurch sie rehydrieren, zum anderen erhitzen sie sich, die Proteine dehnen sich aus und werden essbar. Das britische Forschungsdreieck plädiert dafür, diese beiden Prozesse zu trennen, so würde Energie gespart.
Getrocknete Nudeln können demnach vollständig rehydriert werden, wenn sie zwei Stunden lang in kaltem Wasser eingeweicht werden. Dieser erste Schritt erfordert keinerlei Energie und spart damit Geld. Im Anschluss gibt man die Nudeln für ein bis zwei Minuten in köchelndes Wasser (80 Grad würden ausreichen, wie man das Wasser möglichst energiesparend erhitzt lesen Sie hier) oder direkt in die köchelnde Sauce, dort werden sie erhitzt. Alles in allem spart man damit ein paar Cent pro Portion.
(evdin)