Bundesliga

Neustart in Hütteldorf: Was Katzer, Hofmann und Barisic mit Rapid vorhaben

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Fünf Spieler fehlten beim Mannschaftstraining, Rapids neuer Sport-Geschäftsführer Markus Katzer steckt voller Tatendrang - Zoran Barisic wird sein Trainingsprogramm aufgrund der suboptimalen Platzverhältnisse umstellen.

Nach drei Wochen Weihnachtspause hat Rapid am Freitag die Vorbereitung für die Frühjahrssaison gestartet. Vor den Augen der neuen Chefs Stefan Hofmann (Geschäftsführer) und Markus Katzer (Geschäftsführer Sport) absolvierte Cheftrainer Zoran Barisic mit 25 Spielern eine 90-minütige Einheit. Nicht dabei waren der erkrankte Patrick Greil, die angeschlagenen Max Hofmann, Thorsten Schick und Nikolas Sattlberger, die in der Kraftkammer trainierten, sowie Dragoljub Savic, der ein individuelles Programm absolvierte.

Barisic wird sein Trainingsprogramm aufgrund der suboptimalen Platzverhältnisse umstellen. „In nächster Zeit steht das Spiel gegen den Ball im Vordergrund, bis wir sehr gute Plätze im Trainingslager in der Türkei zur Verfügung haben werden und dann vermehrt auf das Offensivspiel schauen werden", sagte der Trainer.

Rapid reist am 14. Jänner für elf Tage nach Belek, davor steigt am 11. Jänner gegen den Regionalligisten Donaufeld das erste Testspiel. Die Saison beginnt für Rapid am 3. Februar mit den Gastspiel im Cup-Viertelfinale beim WAC, in der Bundesliga geht es am 10. Februar auswärts gegen Sturm Graz los.

Markus Katzer und der Wunsch nach Erfolg

Rapids neuer Sport-Geschäftsführer Markus Katzer hat sich bei seiner Präsentation im Allianz Stadion voller Tatendrang präsentiert. Er wolle mit den Hütteldorfern so schnell wie möglich erfolgreich sein, erklärte der 43-Jährige und betonte, dass mit Trainer Zoran Barisic und Geschäftsführer Steffen Hofmann eine produktive Zusammenarbeit zu erwarten sei.

Mit Hofmann spielte Katzer von 2004 bis 2013 gemeinsam bei Rapid, holte dabei zwei Meistertitel und wurde damals phasenweise von Barisic gecoacht. "Wenn man sich gut kennt, ist das ein Vorteil. Jeder andere neue Sportdirektor würde länger brauchen, um eine Vertrauensbasis aufzubauen, die bei uns schon da ist", sagte Katzer.

Der Ex-Teamspieler ist ab sofort unter anderem für die Profi-Mannschaft zuständig und hat daher in diesem Bereich das letzte Wort. Zu Streitereien mit Hofmann und Barisic werde es aber nicht kommen, prophezeite der frühere Linksverteidiger. "Es wird die eine oder andere kritische Entscheidung geben, und dass wir nicht immer einer Meinung sein werden, ist klar. Doch wir werden immer Respekt voreinander haben und haben alle dasselbe Ziel, Rapid erfolgreich zu machen. Im besten Fall kommt es nie darauf an, dass man alleine ein Machtwort sprechen muss."

Wenn Rapid anruft, dann . . .

Nach seinem Abgang bei Rapid heuerte Katzer bei der Admira an. "Das war im Vergleich zu Rapid richtig angenehm, dass keine Presse da war und es egal war, wenn man einmal verloren hat. Aber wenn es um nichts mehr geht, hat man auch keinen Druck, und den brauche ich", erzählte der Wiener. Nach seiner letzten Karrierestation bei der Vienna arbeitete Katzer als Spielerberater und zuletzt als Vienna-Sportdirektor. "Eine tolle Aufgabe, doch wenn Rapid kommt, dann ist das eine Möglichkeit, die ich nicht auslassen konnte."

Katzer verspürt nach eigenen Angaben das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein und beschreibt sich als extrem ehrgeizig. "Ich hatte immer eine hohe Arbeitsmoral, war als Spieler ein absoluter Teamplayer und will das auch in Zukunft sein." Ganz oben auf seine Prioritätenliste stehen die Vertragsgespräche mit Leopold Querfeld und Niklas Hedl, die sich bisher schwierig gestalteten. "Aber wo ein Wille ist, ist normalerweise auch ein Weg", sagte Katzer.

Der frühere EURO-2008-Teilnehmer gehört ab sofort wie Hofmann der Geschäftsführung an, Dritter im Bunde ist Wirtschafts-Geschäftsführer Werner Kuhn, der laut Rapid-Präsident Alexander Wrabetz noch bis ins zweite Quartal hinein interimistisch im Amt bleiben könnte. An ein längeres Engagement Kuhns sei aber nicht gedacht. Dass es nun drei statt wie bisher zwei Geschäftsführer gibt, sei "keine Aufblähung der Struktur. Insgesamt ist es durch Einsparungen im Verwaltungsbereich möglich, das Team kostenneutral aufzustellen", sagte Wrabetz.

In der GmbH seien alle drei Mitglieder "grundsätzlich gleichberechtigt", Hofmann werde allerdings als Sprecher agieren und zudem etwa für Nachwuchs, Frauen-Fußball und die zweite Mannschaft zuständig sein, so der Clubchef. Rapids Rekordspieler war auch am Sportdirektor-Auswahlverfahren beteiligt. Man habe mit "vier, fünf Kandidaten gesprochen. Am Ende war Katzer für uns der beste", sagte der frühere Regisseur. Außerdem beteuerte Hofmann mit Blick auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Sportdirektor und Barisic: "Persönliche Eitelkeiten stehen ganz weit hinten. Wir werden immer die beste Entscheidung für Rapid treffen."

Der Deutsche und Katzer wollen demnächst das neue Arbeitspapier für Barisic fixieren, der vom Posten des Sport-Geschäftsführers wieder zu jenem als Trainer zurückkehrt. "Wir sind schon sehr weit in den Gesprächen. Ich denke, dass es bald eine Einigung geben wird", meinte Hofmann. Barisic fungierte bereits nach der Trennung von Ferdinand Feldhofer im Herbst als Trainer. "Ich habe gerne als Sportdirektor gearbeitet, aber jetzt freue ich mich auf einen neuen Zeitabschnitt", meinte der 52-Jährige.

Von Katzer hat Barisic eine hohe Meinung. "Mit seiner Arbeitsmoral, seiner Intelligenz und seiner Verbundenheit mit Rapid bin ich zu 100 Prozent davon überzeugt, dass er einen Top-Job machen wird." Selbiges gelte auch für Hofmann. "Zwischen uns wird kein Blatt Papier passen. Wir kennen uns, es gibt eine vertrauensvolle Basis, die uns erlaubt, richtig miteinander Gas zu geben."

Barisic leitet am Freitag die erste Rapid-Einheit in diesem Jahr auf dem Trainingsplatz. "Die Spieler haben ihr Heimprogramm durchgezogen, wie ich es noch nie gesehen habe. Die meisten haben noch zusätzlich gearbeitet", erklärte der Coach. Noch nicht mit der Mannschaft trainieren können die langzeitverletzten Maximilian Hofmann und Nikolas Sattlberger, zudem laboriert Thorsten Schick an Adduktorenproblemen.

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