Rüstungsindustrie

Waffenschmieden im Aufwind

Puma, Marder oder – hier im Bild – Leopard. So heißen die Panzer von Krauss-Maffei Wegmann.
Puma, Marder oder – hier im Bild – Leopard. So heißen die Panzer von Krauss-Maffei Wegmann.AFP via Getty Images
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Der Ukraine-Krieg führt weltweit zu höheren Militäretats und verheißt der Rüstungsindustrie einen Boom an Aufträgen. Wie sich die Umsätze der Waffenschmieden entwickeln, hängt auch von den Lieferketten ab.

Dass sich die Auftragsbücher der großen Waffenschmieden zeitnah leeren, ist unwahrscheinlich. Erst letzthin etwa mahnte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg eine Erhöhung der westlichen Waffenproduktion an. „Wir brauchen eine enorme Menge an Munition. Wir brauchen Ersatzteile“, sagte der Norweger zum britischen Radiosender BBC 4. Wichtig sei nicht nur die Instandhaltung von Waffensystemen, die bereits an die Ukraine geliefert wurden, sondern auch die Debatte über weitere Waffen. Die Nato müsse sich auf eine langfristige Unterstützung der von Russland überfallenen Ukraine einstellen. Also auf einen enormen Verschleiß an Waffen und Munition.

Was für Schaumweinhersteller Silvester ist und für Ballkleidhersteller die Ballsaison, ist – polemisch gesagt – für Rüstungskonzerne der Krieg. Sich leerende Waffen- und Munitionslager sowie geopolitische Spannungen versprechen beträchtliche Auftragsvolumina für Waffenschmieden. Wer Krieg führt, braucht Waffen. Wer sich unsicher fühlt auch. So trugen etwa teure Energie und die wirtschaftlichen Verwerfungen zu einem miesen Jahr 2022 an den weltweiten Börsen bei, der US-Leitindex S&P 500 verlor übers Gesamtjahr fast 20 Prozent. Die Aktien von Rüstungskonzernen allerdings performten gut. So legte etwa die Aktie von Northrop Grumman im vergangenen Jahr um 40 Prozent zu, der US-Konzern stellt unter anderem Flugabwehrsysteme und Drohnen her. Die Papiere des Konkurrenten Raytheon Technologies legten im selben Zeitraum um fast 17 Prozent zu, der US-Konzern produziert die der Ukraine von den USA zur Verfügung gestellten Stinger-Raketen. Die Aktie des weltweit größten Rüstungskonzerns Lockheed Martin – der US-Konzern stellt den Kampfjet F-35 her – stiegen um 37 Prozent.

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