Wer das Börsenjahr 2023 vorhersagen will, darf Ökonomen ignorieren und einen Blick auf die Renditekurve und die Aussagen der Fed werfen.
New York. Die jährlichen Börsenprognosen der Großbanken sind langweilig. In der Regel sagen die Ökonomen einstellige Zugewinne vorher. Das taten viele von ihnen Anfang 2022 und das tun sie auch Anfang 2023. Im Durchschnitt sehen die Experten den S&P-500-Index laut Bloomberg-Berechnungen zu Jahresende bei 4009 Punkten und einem mittleren einstelligen Plus. Interessant ist heuer allerdings die Bandbreite, sie reicht von 3400 bis 4500 Punkten, einige wenige Institute sagen also Verluste beziehungsweise zweistellige Gewinne vorher.
Eine ordentliche Prognose über einen kurzen Zeitraum von einem Jahr ist de facto unmöglich. Intelligente Anleger denken in Perioden von mehreren Jahren, alles andere ist Spekulation. Wer mit einem entsprechenden Zeithorizont ans Werk geht, kann auch im aktuellen Umfeld investieren. Immerhin liegt der S&P-500-Index rund 20 Prozent unter seinem Allzeithoch. Sehr wahrscheinlich wird er in fünf oder zehn Jahren höher als heute notieren.