Sprachverliebt. Marcus Fischer bringt den Dialekt in eine literarische Form.
Debütroman

Marcus Fischer: "Der Dialekt hat etwas Körperliches"

In seinem späten Debüt führt Marcus Fischer mit Empathie und Sprachgefühl tief ins Landleben der 1970er-Jahre.

Was es mit der titelgebenden Rotte auf sich hat, lässt sich in Marcus Fischers Roman gleich eingangs herausfinden. Dort schafft er einen Überblick über den Ortsteil Ferchkogel, in dem es ein Basaltwerk, fünf versprengte Höfe in Hanglage, eine Kapelle, und einen See gibt. Eine Verlagsmitarbeiterin gestand Fischer unlängst, dass ihr sein Buch am Wochenende in den Lunzer See gefallen sei. Als er davon erzählt, lacht der sympathische Autor, denn ausgerechnet dieser See in den Ybbstaler Alpen sei das Vorbild für den Ferchkogelsee im Roman gewesen.

Das Idyll dieses Gewässers ist von Anfang an trügerisch, landet doch schon nach wenigen Seiten die Leiche des Kleinbauern Hannes Reisinger unter seiner dicken Eisschicht. Witwe Lisbeth und Tochter Elfriede werden, nun allein, vom benachbarten Großbauern und obersten Jäger Erwin Firnbichler und dessen Sippe mit allen Mitteln unter Druck gesetzt, um ihr einzig kostbares Gut, einen Grund am See, an ihn zu verkaufen – zu einem Spottpreis. Dieses Grundstück wird nämlich, man ahnt es als Leserin schon, einmal sehr wertvoll sein, wenn der aufkommende Tourismus erst in die Gänge kommt. Soweit zur Grundkonstellation dieses Romans, dessen Autor ein spätes und beachtliches Debüt damit gelungen ist.

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