Auszeichnung

Wissenschaftler des Jahres: „Die Natur sollte Vorrang haben“

Der Wiener Ökologe Franz Essl ist „Wissenschafter des Jahres“ und Spezialist für Neobiota.
Der Wiener Ökologe Franz Essl ist „Wissenschafter des Jahres“ und Spezialist für Neobiota.(c) APA / Florian Wieser
  • Drucken

Biodiversitätsforscher Franz Essl (Uni Wien) warnt, dass dem Ökoystem Erde die Luft ausgeht. Er plädiert für rasche Maßnahmen und mehr Geld für Umwelt- und Artenschutz.

Die Feuchtwiese meiner Kindheit ist mittlerweile aufgeforstet“, sagte Franz Essl bei der Auszeichnung zum „Wissenschafter des Jahres 2022“ am Montag im Concordia-Presseclub in Wien. Weiter: „Die Blumenwiese mit Brachflächen ist heute eine Christbaumkultur, der Obstgarten mit dem Gartenrotschwanz ist gerodet, und das letzte Vorkommen des Wollgrases ist entwässert und umgeackert.“ Diese Wandlungen des Mikrokosmos in Oberösterreich, wo Essl bei Steyr aufgewachsen ist, seien nur einige Beispiele dafür, wie „dem Ökosystem Erde die Luft ausgeht“.

Essl schilderte in seiner Rede bei der Preisverleihung, in der er anfangs seinen Forschungsteams, internationalen Kooperationspartnern und dem Elternhaus dankte, dass es heute „nicht mehr auf die Evolution ankommt in der Frage, welche Arten das 21. Jahrhundert überhaupt überleben werden, sondern auf das Tun des Menschen.“ Der Ökologe, der nach Stationen im Umweltbundesamt und an der University of Lincoln in Neuseeland wieder an seiner Alma Mater, der Uni Wien, im Department für Botanik und Biodiversitätsforschung forscht und lehrt, zielt in seiner Arbeit auf ein besseres Verständnis dessen ab, wie der Mensch und sein Handeln die Erde umgestalten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.