Die Blockadewelle von Klimaaktivisten geht in Wien weiter - und hat am Dienstag am Praterstern Unterstützung von rund renommierten 40 Wissenschaftlern bekommen.
Sich vor dutzenden hupenden Autos auf die Straße stellen, Auge in Auge mit Polizisten, die die Blockierer aus dem Weg räumen wollen - für Klimaaktivisten der „Letzten Generation“, die diese Woche wieder mit Störaktionen auf Wiens Straßen auffallen, ist dies schon Routine. Für Wissenschaftler, die sich sonst eher in Uni-Sälen und Laboren finden lassen, nicht ganz. Dennoch stellten sich Dienstagfrüh rund 40 renommierte Wissenschaftler hinter die Aktivisten, die die Zufahrt von der Praterstraße zum Praterstern blockierten.
„Das ist sehr weit außerhalb der Komfortzone für Wissenschaftler“, sagte Reinhard Steuer, Professor für Klimapolitik an der BOKU, zur „Presse“. Auch, weil man sich bewusst sei, dass 70 Prozent der Bevölkerung diese Aktionen nicht gutheißen. Doch wenn die Politik die eigentliche Arbeit der Wissenschaftler und deren Berichte ignoriere, sehe man sich gezwungen, sich mit den Aktivisten zu solidarisieren. „Es ist traurig, dass wir zu solchen Aktionen greifen müssen, damit wir gehört werden“, sagte auch der TU-Professor für Verkehrswissenschaft, Günther Emberger.