Popgeschichte

"Wichita Lineman": Dieser Hit harmonisierte die USA

Für ihn war „Wichita Lineman“ zunächst nur ein weiteres Lied: Komponist Jimmy Webb im Jahr 1968.
Für ihn war „Wichita Lineman“ zunächst nur ein weiteres Lied: Komponist Jimmy Webb im Jahr 1968.Getty Images
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Für Bob Dylan ist „Wichita Lineman“ der größte Song, der je geschrieben wurde. Ein neues Buch des Briten Dylan Jones zeichnet seine Entstehungsgeschichte nach.

„I'm going to Wichita“, rief White-Stripes-Sänger Jack White in seinem Stadionrock-Klassiker „Seven Nation Army“. Er sehnte sich nach einem ereignislosen Kaff, in dem er zur Ruhe kommen kann – und die nach einem einst dort ansässigen Indianerstamm benannte Stadt in Kansas ist Sinnbild für so einen Ort. Auch Jazzgitarrist Pat Metheny thematisierte Wichita einmal in einem Albumtitel: Das Cover von „As Falls Wichita, So Falls Wichita Falls“ zeigt einen Telegrafenmast unter bedrohlich bewölktem Firmament. Im Hintergrund sieht man endlos flaches Land, im Vordergrund eine Hand, die den Hörer eines Bakelit-Telefons hält.

Das Foto wirkt wie ein verspäteter Kommentar auf einen Song, der 13 Jahre vorher die Welt erobert hat. Die Country-Pop-Ballade „Wichita Lineman“, von Bob Dylan jüngst als bester Popsong aller Zeiten gerühmt, eroberte 1968 nicht nur die Herzen der Amerikaner. Nüchtern erzählt er die Geschichte eines einsamen Fernmeldemonteurs, der in der Weite des Landes Telefonkabel flickt, um Kommunikation möglich zu machen. Auf nur sechzehn Zeilen Liedtext fängt Komponist Jimmy Webb die Essenz eines Schicksals ein. Die Schlüsselstelle lautet: „And I need you more than want you, and I want you for all time.“

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