Carina Manutscheri schreibt auf Wunsch Biografien unbekannter Leute – und macht daraus in Kleinstauflage ein richtiges Buch.
Meistens, sagt Carina Manutscheri, beginnt es wie im Klischee. Männer beginnen damit, von ihrer Karriere, ihren beruflichen Erfolgen zu erzählen. Frauen mit einem Blick auf die emotionale Familienkonstellation.
Aber bei beiden, sagt Manutscheri, gebe es den Punkt, wo die Perspektive kippt. „Wo Männer plötzlich Emotionen zulassen. Und wo Frauen sagen, auf dieses oder jenes bin ich richtig stolz.“
Seit vier Jahren schreibt Carina Manutscheri Biografien ganz normaler Menschen, und Interessenten dafür hat es immer gegeben. Es funktioniert über Mundpropaganda, sagt sie. „Es war immer so, dass, wenn ein Buch fast fertig war, schon das nächste begonnen hat.“ Da ist etwa jener Herr, der sich das Buch nach der Übergabe seiner Firma zum Achtziger geschenkt hat. „Er hatte ein Transportunternehmen und die wildesten Geschichten zu erzählen.“ Oder die kinderlose Ärztin, deren Kollegen sie nun mit anderen Augen sehen.