Klimakleber. Ich bin kein Angehöriger der „Letzten Generation“, aber ich verstehe die Klimaschützer gut und frage mich, warum.
Der Autor:
Janko Ferk ist Jurist, Schriftsteller und lehrt an der Universität Klagenfurt/Univerza v Celovcu. Zuletzt erschienen seine Reisemonografie „Die Slowenische Riviera“ (Edition Kleine Zeitung, Graz, 2022) und die Essaysammlung „Sprachkunstwerke, wie sie im Buch stehen“ (LIT-Verlag, Wien/Münster, 2022).
Ich sage es klipp und klar, ich bin kein Angehöriger der Letzten Generation, und ich bin überzeugt, dass auch mein Enkelsohn, der gerade gelernt hat, aufrecht zu gehen, worin ich ihn zeit meines Lebens unterstützen werde, nicht dem Untergang geweiht ist. Die Klima- und Umweltschützer der Letzten Generation verstehe ich sehr gut, denke ich, und frage mich, warum.
Der Kapitalismus ist entfesselt wie noch nie (seit Karl Marx). Er ist gleichsam ein skrupelloser Klimakiller-Kapitalismus. Ausgerichtet auf immer mehr. Auf Konsum, Umsatz und Gewinn. Eine Gier, die der Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft, das heißt, unter den Menschen, Vorschub leistet. Der Club of Rome, der bestimmt nicht mit miesepetriger Einstellung glänzen will, stellte nicht gestern oder vorgestern, sondern schon vor mehr als fünfzig (!) Jahren die Frage, ob es so weitergehen könne. Er sagte schon vor zehn Jahren das Ende der Welt in dreißig Jahren voraus, wenn wir nicht endlich mit Vernunft weiterleben würden.