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Gastkommentar

Das „Pollerment“ wird wieder eröffnet

(c) Peter Kufner
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Generalsanierung. Über das restaurierte Parlamentsgebäude, das heute wieder eröffnet wird, gibt es Gutes, aber auch Kritisches zu sagen.

DER AUTOR

Ao. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Strejcek (geb. 1963), Institut für Staats- und Verwaltungsrecht, Uni Wien, behandelt Fragen des Wahlrechts, Staatsrechts sowie öffentlichen Wirtschaftsrechts und publiziert zu Recht und Literatur.

Beginnen wir mit einem der heute relevantesten Themen: Wie hielten es die Restauratoren unter ihrem Chefarchitekten Wolfgang Sobotka mit dem Kampf gegen den Klimawandel? Innen vermutlich auf dem letzten Stand der Heiz- und Klimatechnik, außen leider weniger gut. Für die Rundumgestaltung gibt es ein Nicht genügend. Die fünfzehn Bäumchen, die in der Reichsratsstraße gepflanzt wurden, sind kein Ersatz für die weggefallenen Hecken und Grünflächen. Da die meisten Menschen in der Stadt nicht in das Gebäude eintreten, sondern es passieren, ist diese Gestaltung eine Zumutung.

Neben dem Rathaus, dem Wiener Sommer-Ofen par excellence rund um eine baumlose Horrorbaustelle, wird ab Juni auch das Parlament mit seinen Tausenden Bodensteinplatten glühen und Hitze abstrahlen. Die Quader, Marmorspeicher und Säulen wirken als Speicher, der ohne Vorgarten fatal wirkt – wozu auch, man hat ja von innen Grünblick in Richtung Rathauspark, Volksgarten und Grete-Rehor-Park (beim Justizpalast). Das Parlamentsgebäude steht in einer total versiegelten Umgebung. Welch ein erbärmliches Signal, das die Legislative hier aussendet.


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