Film

Mit einem Fuchs an der Front

Simon Morzé spielt eindrücklich den Wehrmachtssoldaten Franz, der nie gelernt hat, menschliche Nähe zuzulassen.
Simon Morzé spielt eindrücklich den Wehrmachtssoldaten Franz, der nie gelernt hat, menschliche Nähe zuzulassen.Alamode Film
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Adrian Goiginger verfilmte in „Der Fuchs“ bildgewaltig - und nicht ohne Pathos - die Geschichte seines Uropas, der als Soldat in einem Tier seinen einzigen Kameraden fand: Ab Freitag im Kino.

Barfuß läuft der kleine Bub über die unwegsame Almlandschaft, hinein in die dunkle Hütte, und packt stolz die Erdäpfel aus, die er der Mutter gebracht hat. 31 Stück! Zu essen bekommt er davon kaum etwas, als am Abend unter den Eltern und den vielen Kindern die Portionen verteilt werden – und würde sein älterer Bruder ihm nicht unter dem Tisch heimlich ein Stück zustecken, der achtjährige Franz müsste noch viel hungriger zu Bett gehen.

Es ist ein Akt der Verzweiflung, als sein Vater (Karl Markovics) seinen Jüngsten schließlich an einen wohlhabenden Großbauern (Cornelius Obonya) als Knecht abgibt – mit einem Kreuz als Unterschrift, mehr Buchstaben kennt der verschlossene Mann nicht. Zuvor hat er seinem Sohn in seinem starken Pinzgauer Dialekt noch eine Geschichte erzählt, über einen Mann, der den Sensenmann überlistet hat und sich zwanzig Lebensjahre herausgeholt hat. Warum nur zwanzig, wenn er schon das Sagen hatte? „Weil zwanzig Jahr' auf dieser harten Welt san genug.“ Ohne jegliches Urvertrauen, ohne menschliche Wärme und ohne Zuneigung wächst Franz auf, aber mit einer festen Gewissheit: dass man mit dem Tod verhandeln kann.

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