Kunstlicht

Wiens Vermeer reist nicht nach Amsterdam. Macht nichts.

KHM
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Auch aus rechtlichen Bedenken wird „Die Malkunst“ nicht verliehen. Aber es gibt virtuellen Ersatz – der laut neuer Studie nicht zu verachten ist.

Langsam setzen sie sich in Bewegung. An allen Enden der Welt werden sie von den Museumswänden gelöst, unter die Restauratorinnenlupe gelegt, in Klimakisten verpackt und losgeschickt Das Ziel: Rijksmuseum, Amsterdam. 28 der nur 37 gesicherten Vermeer-Gemälde werden sich dort ab 10. Februar zur bislang umfassendsten Ausstellung dieses so reizvollen wie überschaubaren Gesamtwerks versammeln. Es kommen das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ aus Den Haag, alle vier Vermeers der Frick Collection New York und die „Briefschreiberin in Gelb“ aus der National Gallery in Washington, die angeblich als Leihgabe schon fünf Mal die Erde umrundet hat.

Nur eines der absoluten Hauptwerke Vermeers bleibt, wo es ist: im Saal XII des Kunsthistorischen Museums in Wien. Nicht, dass „Die Malkunst“ (siehe Abbildung) nicht angefragt worden wäre. Lang wurde darüber beraten. Doch letztendlich winkte das KHM ab – auf Anraten der Finanzprokuratur und des Kulturministeriums, wie man aus dem Museum erfährt. Dabei zählte Vermeers größtes Gemälde einst zum Verleihjetset, es reiste von New York bis Tokio (2004). Seither aber blieb Clio, die Muse der Geschichtsschreibung, die auf dem Bild vermutlich vom Meister selbst gerade gemalt wird, in Wien. Das hat auch, aber nicht nur mit ihrem Erhaltungszustand zu tun – 1998 wurde sie zuletzt restauriert. Sondern auch mit ihrem rechtlichen Status.

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